Licht für die Herzen
In Neersen wurde der alte Brauch bereits zum sechsten Mal zelebriert. Entzündet wurde das Feuer mit der Osterkerze.
Neersen. Während im vergangenen Jahr Menschen in Winterkleidung die Wärme, die das Osterfeuer ausstrahlte, genossen, hielten diesmal Besucher in T-Shirt und Shorts Abstand von den meterhohen Flammen. Rund 250 Neugierige erlebten am Sonntag auf dem Minoritenplatz einen alten Brauch.
Die Pfarre St. Maria Neersen sowie die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1802 Neersen veranstalteten schon zum sechsten Mal in Folge das Osterfeuer. Schützenpräsident Dr. Robert Brintrup bat gegen 19.30 Uhr um ein wenig Geduld: Noch sei es zu hell. Um 20 Uhr war es dann so weit: Schützenkönig Florian Meyer mit Gefolge und Präses Markus Poltermann hatten die Osterkerze mitgebracht, mit dem das Osterfeuer entzündet wurde.
„Ich werde das Feuer jetzt segnen, damit es nicht nur Wärme spendet, sondern auch unsere Herzen erleuchtet“, erklärte der Präses. Der Berg aus Paletten- und Brandholz schien diesmal besonders hoch. Unterbrandmeister Patrick Major entfachte die Holzpyramide an mehreren Stellen mit einem Gasbrenner. Die Flammen loderten bald meterhoch, viele Zuschauer zogen sich zurück, die Hitze war so groß, dass sich eine Anwohnerin Sorgen um ihre Kunststofffenster machte.
Während Brintrup im vergangenen Jahr überlegt hatte, auch Glühwein auszuschenken, hatte er diesmal mit dem Gedanken gespielt, einen Eiswagen vorfahren zu lassen. Ostern bei sommerlichen 25 Grad, das hatte es noch bei keinem der sechs Osterfeuer gegeben. Die Jugendabteilung der Schützen verkauften kalte Getränke und Würstchen vom Grill, einige Besucher hatten Decken mitgebracht, machten Picknick. Kinder konnten in Feuerschalen Stockbrot backen. Und bei einem Bier kam auch bei den Erwachsenen die Kommunikation nicht zu kurz. rudi