Effi-Marie will nach Chicago
Eine junge Willicherin geht für ein Jahr in die USA. Ihr Pate ist der Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer.
Willich. Wohin es geht, weiß Effi-Marie Kindermann noch nicht. „Vielleicht nach Chicago“, sagt die 21-jährige Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistung, die im Sommer für ein Jahr in die USA aufbricht. Sie wurde von der Gesellschaft „Internationale Weiterbildung und Entwicklung“ (Inwent) ausgewählt, am Parlamentarischen Patenschaftspogramm teilzunehmen. Bundestagsabgeordneter Uwe Schummer ist ihr Parlamentarischer Pate.
„Sie ist die 14. seit ich Bundestagsabgeordneter wurde“, sagt der CDU-Mann. Meist sind es Schüler, seltener junge Berufstätige, die den Weg über den großen Teich antreten. Bevor sie zugelassen wurde, prüfte die Inwent Englischkenntnisse und sonstige Eignungen.
„Das wollte ich immer schon machen“, sagt Effi-Marie Kindermann. „Dann lag in der Berufsschule ein Flyer.“ Bereits ihr Bruder hatte einen direkten Austausch mit einem französischen Gastschüler. „Jeder war ein halbes Jahr lang in der Gastfamilie“, beschreibt sie den Ablauf.
„Ihr Arbeitgeber hat zugesagt, dass sie wieder in der Firma anfangen kann, wenn sie zurückkommt“, sagt Uwe Schummer und nennt ein gewichtiges Argument, denn Kindermann musste für das PPP (siehe Kasten) kündigen. „Ausschlaggebend war für mich, dass sie so offen ist und gut auf andere Menschen zugehen kann“, sagt er.
Die Teilnehmer an dem Austauschprogramm gelten auch als Botschafter des eigenen Landes. Entsprechend stattet Bürgermeister Josef Heyes sie mit einem Bildband aus, den sie ihren Gasteltern im Namen der Stadt überreichen soll. Sie selbst bekommt einen Anstecker mit Stadtwappen und eine „Nachhilfestunde“, um die Symbole im Stadtwappen zu erklären.
Erst wenn die Inwent ihre Gastfamilie gefunden hat, weiß die junge Frau, wohin die Reise geht. Es sei denn, die Verbindungen ihres Chefs fruchten. Er kennt nämliche eine Spedition in Chicago. „Wenn die mir eine Zusage für einen Job machen kann, geht es dorthin“, sagt sie. Dann übernimmt die Organisation auch die Kosten für ein Appartement, falls sich dort keine Gastfamilie findet. Jedenfalls wird sie erst mal ein halbes Jahr lang ein College besuchen, und dann — falls nötig — sich einen Job suchen.
Als „Notnagel“ bei der Vermittlung steht Uwe Schummer parat. „Wenn alle Stricke reißen, teilen Sie mir das per E-Mail mit.“ Die erwartet er einmal monatlich. „Ich kann dann auch mit dem zuständigen Kongressabgeordneten Kontakt aufnehmen, dann setzt er sich für Sie ein.“