Late-Night-Shopping und mehr in St. Tönis Lichternacht lockt viele Besucher nach St. Tönis
St. Tönis · Die inzwischen zwölfte Ausgabe des Spektakels kam wieder gut an und lockte auch Gäste von außerhalb in die Innenstadt. Neben viel Lob gab es - aber auch ein wenig Kritik.
. 150 Scheinwerfer, zum größten Teil mit LED-Technik, und zwei virtuelle Flammen in historischen Torbögen verwandelten St. Tönis am Freitagabend in ein buntes, stilvolles und sanft wirkendes Lichtermeer. Die von der Werbegemeinschaft „St. Tönis erleben“ veranstaltete Lichternacht erfreute wieder die vielen Besucher unter dem Motto „lebendig, bunt“.
Engagiert hatte „St. Tönis erleben“ hierzu wieder die ortsansässige Firma RLS Licht, die für die professionelle Beleuchtung verantwortlich zeichnete. Kunstvolle Illumination will gut durchdacht sein, erläuterte Reinhardt Rötgerkamp von RLS: „Weiße und grundsätzlich helle Gebäude beleuchten wir meist mit kalten Farben, etwa in Blau, Grün oder Türkis. Für rötliche Backsteingebäude hingegen eignen sich warme Töne, damit alles bestens zur Geltung kommt. Wir versuchen, nicht nur technisch zu agieren, sondern auch künstlerisch, damit die Illumination vollends gelingt.“ Bäume wirken in herbstlichen Tönen sehr gut, die Farben Grün und Rot sind dafür perfekt, so der Fachmann weiter. So erstrahlten zum Beispiel einige bereits herbstlich ergraute Bäume wieder frühlingshaft grün. Aufmerksame Betrachter bemerkten, dass das alte Rathaus sanft die Farben wechselte.
Dieser Platz war auch das Zentrum des Geschehens: Ralf Küntges gab mit seiner Gitarre und kraftvoller Stimme Oldies, Schlager und mehr zum Besten. Alt und Jung schunkelten, tanzten und sangen teils aus voller Kehle mit. In der Luft lag der Duft von frisch gebackenen Crêpes, Bratwürsten, Erbensuppe, Glühwein und mehr. Kulinarisch war die Auswahl groß. Gäste nahmen auf dem Rathausplatz an zahlreichen Bierbänken Platz, scharten sich um einige Stehtische oder standen in lockerer Runde zusammen.
Viele Geschäfte hatten zur Lichternacht bis 21.30 Uhr geöffnet und luden zum Stöbern und Einkauf ein. Einige Einzelhändler lockten mit Aktionen und Rabatten und boten Häppchen und ein Gläschen Sekt an. Winterware und auch weihnachtliche Artikel waren präsent, der ein oder andere konnte schon frühzeitig die ersten Weihnachtsgeschenke besorgen. Spielwaren Lessenich lockte wie immer mit seinem großen Stand vor dem Laden die Besucher auch bis ans Ende der Fußgängerzone. Der Förderverein des Katholischen Familienzentrums Marienheim verkaufte die Skyline von St. Tönis zum Anstecken und die von St. Töniser Kindern besungene Martins-CD, die weiterhin bei Spielwaren Lessenich und der Tönisvorster Buchhandlung erhältlich ist.
Kinder hatten Kekse
im Wirtshaus gebacken
Hübsches und Kreatives gab es auch am Stand der Katholischen Kindertagesstätte St. Antonius: Katharina Krommen, Schatzmeisterin des Fördervereins, bot mit anderen Freiwilligen Windlichter und Lieder-Laternen mit Stabkerzen an, versehen mit fünf aufgedruckten Martinsliedern.
Mit dieser „Ausrüstung“ ist man bei den anstehenden Martinszügen in St. Tönis, am 11. und 12. November, sicherlich textsicher. Die Klasse 4 a der Gemeinschaftsgrundschule Hülser Straße war mit dem Bollerwagen gekommen, im Gepäck knapp 100 Plätzchentüten. Rund 15 Kinder hatten die Kekse im Niederreinischen Wirtshaus 1857 gebacken.
Die Lichternacht 2022 war ein Erfolg, und die Gäste zeigten sich wohlwollend. „Sehr angenehme und schöne Atmosphäre hier, wir genießen es sehr“, meinten Julia Verhoff und Jörg Höttecke aus St. Tönis.
Der langjährige ehemalige Werbering-Vorstand Ulrich Peeren, der zu seinen aktiven Zeiten viele Jahre die Lichternacht organisiert hatte, war mit seiner Frau Ulrike gekommen und sagte: „Tolle Veranstaltung heute hier im Ort, wir fühlen uns wohl und genießen es.“
Auch aus der Nachbarstadt waren Besucher nach St. Tönis gekommen, so Ute Altenscheidt aus Kempen, die mit dem Rad anreiste: „Alles ist toll beleuchtet, man kann stressfrei bummeln, ich hatte Spaß und habe mich wohlgefühlt.“
Der bekannte St. Töniser Harry Klupsch zeigte sich ebenso begeistert, merkte aber an: „Man hätte einige Stadtlaternen abschalten und auch die Einzelhändler hätten ihr Licht in den Ladenlokalen etwas dimmen können. Dann käme nämlich die stilvolle Lichternacht-Beleuchtung und so mancher Kerzen- und Laternenschein noch deutlicher zur Geltung. Das gilt auch als Bitte und Anregung für unser anstehendes Martins-Fest.“
Der St. Töniser Nachwuchs und wohl auch viele Erwachsene dürften wahrscheinlich das alljährliche Lagerfeuer auf dem Rathausplatz vermisst haben: Dort traf man sich in fröhlicher Runde und konnte Stockbrot backen. Diesmal fiel die Aktion jedoch aus.