Tönisvorst/Kreis Viersen Luise Fruhen stellt sich nicht mehr zur Wahl

Die Tönisvorsterin zieht ihre Kandidatur für das Amt der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der CDU zurück. Sie vermeidet damit eine Kampfabstimmung.

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Tönisvorst/Kreis Viersen. Damit hat auch der CDU-Kreisvorsitzende Marcus Optendrenk nicht gerechnet: Luise Fruhen, 1. stellvertretende Landrätin und viele Jahre stellvertretende Kreisvorsitzende, hat mitgeteilt, dass sie sich auf dem Kreisparteitag am 10. März in Oedt nicht erneut als stellvertretenden Kreisvorsitzende zur Wahl stellen wird.

Auf der offiziellen Vorschlagsliste für den Parteitag in der Albert-Mooren-Halle wird die Tönisvorsterin noch als Kandidatin aufgeführt — gemeinsam mit Uwe Schummer (Willich), Stefan Berger (Schwalmtal), Peter Fischer (Kempen) und Henriette Gehse. Die junge Viersenerin, stellvertretende Vorsitzende ihres Stadtverbandes, gehörte dem Kreisvorstand bisher nicht an — anders als Schummer und Berger (beide sind bereits stellvertretende Vorsitzende) sowie Fischer (bisher Beisitzer).

Bis jetzt gibt es vier stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU. Neben Schummer (MdB), Berger (MdL) und Fruhen ist dies Michael Aach, Vorsitzender der Kreistagsfraktion. Diesen Posten hat er kürzlich an Peter Fischer weitergegeben. Aach bewirbt sich bei der anstehenden Wahl um das Amt des Schatzmeisters.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Wahl des Kreisvorstandes“ sollen am 10. März erneut vier stellvertretende Vorsitzende bestimmt werden. Es gibt aber die genannten fünf Kandidaten. Womit eine Kampfabstimmung drohte, der Luise Fruhen durch ihren Rückzug nun zuvor gekommen ist. Sie macht Platz für eine jüngere Kandidatin. Darüber informierte Marcus Optendrenk nun nachträglich per E-Mail.

Wie Optendrenk einräumt, hatte der Kreisvorstand die Kandidatur von Henriette Gehse (32) ursprünglich gar nicht auf dem Zettel. Doch der starke Viersener Stadtverband unter seinem Vorsitzenden Sebastian Achten wollte dem Vernehmen nach auf jeden Fall wieder im Vorstand der Kreis-CDU vertreten sein. Dies gilt auch für den Kempener Peter Fischer, der als Kreistags-Fraktionsvorsitzender ohnehin dort vertreten gewesen wäre — allerdings nur als kooptiertes Mitglied ohne Stimmrecht.

Nach den Gründen für ihren Verzicht befragt, erklärte Luise Fruhen der WZ: „Ich glaube, ich bin schon seit 2001 stellvertretende Kreisvorsitzende. Das ist eine lange Zeit. Jetzt ist es Zeit, Platz für Jüngere zu machen.“ Ohnehin sei ja im Moment in allen Volksparteien der Druck von unten groß, eine neue Generation nach vorne zu bringen. Henriette Gehse sei eine „junge, toughe Frau“, die als stellvertretende Kreisvorsitzende die Chance bekomme, in der Politik Erfahrung zu gewinnen.

Luise Fruhen wird ihre Arbeit im Vorstand der Kreis-CDU trotz ihres Verzichts auch künftig fortsetzen. Denn als stellvertretende Landrätin ist sie dort ebenfalls kooptiertes Mitglied.

„Wir bedauern ihre Entscheidung, freuen uns aber zugleich, dass Luise Fruhen an vielen wichtigen Stellen in unserer Partei und in der Kreistagsfraktion, aber auch als Stellvertreterin unseres Landrates engagiert bleibt“, sagt Kreisvorsitzender Marcus Optendrenk.