Trotz Abi-Stress: Hendrik von Danwitz gibt Vollgas
Der 18-jährige Nachwuchs-Rennfahrer Hendrik von Danwitz aus Vorst nimmt mit einem Porsche an der VLN Langstrecken- Meisterschaft teil.
Vorst. Mit mehreren hundert PS unter der Haube über den Nürburgring heizen — diesen Traum erfüllte sich Hendrik von Danwitz bereits im vergangenen Jahr. Damals konnte er aufgrund seines Alters zwar nur an der Hälfte der VLN-Serie teilnehmen, doch wusste der 18-Jährige in seinem BMW auf Anhieb zu überzeugen. Am 24. März beginnt die Langstreckenmeisterschaft zum 42. Mal. In diesem Jahr wird der junge Vorster nun an der gesamten neunteiligen Rennserie, inklusive dem 24-Stunden-Rennen, teilnehmen.
Von Danwitz blickt gespannt auf den Saisonstart: „Ich freue mich sehr, die komplette Saison in der VLN zu starten. Die Nordschleife ist die Mutter aller Rennstrecken und sehr anspruchsvoll. Auf den über 25 Kilometern ist jede Runde unterschiedlich, man weiß nie, was einen erwartet.“ In der GT4-Klasse geht er diesmal mit einem anderen Fahrzeug an den Start — zur neuen Saison wechselte von Danwitz zu Porsche und wird fortan einen Porsche Cayman GT4 fahren. Unterstützt wird er dabei auch vom Porschezentrum Willich.
Dass er einmal auf Strecken wie dem Nürburgring starten würde, ist keine große Überraschung. Bereits Vater Herbert war Tourenwagen-Rennfahrer. Inzwischen konzentriert er sich jedoch aufs Management und gibt seinem Sohn Erfahrungen und Tipps weiter. „Natürlich ist er ein Vorbild für mich. Ich habe schon viel von ihm gelernt“, erklärt der Youngster. Nicht ganz so Motorsport infiziert sei hingegen seine Mutter Yvonne, die dennoch voll hinter ihm steht. Von Danwitz berichtet: „Sie hat sich schon damals bei Kart-Rennen nie den Start angeguckt und kommt auch heute eher selten zuschauen.“
Bei jenen Kart-Rennen wurde der Grundstein für die heutige Karriere gelegt. 2013 fuhr von Danwitz erstmals bei einem Rennen mit — mit 14 Jahren zählte er zu den Späteinsteigern — und konnte umgehend überzeugen. Im vergangenen Jahr folgte der Schritt in den Automobilrennsport.
Auch abseits der Strecke spielen Sport und Bewegung eine große Rolle im Leben des Vorsters. In seiner Jugend spielte von Danwitz einige Jahre Fußball, im Winter wechselt er gerne mal die Piste und läuft Ski. Hinzu kommt, dass er sechs Tage die Woche den Weg ins Fitnessstudio antritt, um sich für den Rennsport fitzuhalten. Das ist nur ein Teil der Vorbereitung, da zusätzlich an den mentalen und fahrerischen Leistungen gearbeitet wird. Um ersteres kümmert Hendrik von Danwitz sich mit einem Mental-Trainer. Trainingsfahrten werden zumeist im Simulator absolviert, jedoch gibt es auch Testphasen, in denen die Fahrer auf der realen Strecke ran dürfen. Kürzlich erst ging es nach Spanien.
Ganz nebenbei macht der Nachwuchsfahrer auch noch sein Abitur an der Privatschule Niederrhein in Krefeld. Aufgrund der Fehlzeiten müsse er zwar viel nacharbeiten, jedoch sei er guter Dinge, dass alles klappt. „Der Ehrgeiz aus dem Sport hilft mir auch in der Schule. Außerdem war es immer Bedingung zuhause, dass es auch in der Schule läuft“, so von Danwitz. Auch die Schule unterstütze seinen Weg.
Neben dem Abitur hat sich der 18-Jährige auch persönliche Ziele für den Rennsport gesetzt: „Natürlich sind Erfolge immer wichtig, aber meine persönliche Entwicklung steht im Vordergrund. Wir wollen diese Saison angreifen, und langfristig möchte ich mich im GT3-Bereich etablieren“, erklärt er. In die Formel 1 wollte von Danwitz übrigens nie, auch wenn er, wie jeder kleine Junge, Michael Schumacher bewundert habe. Ein echtes Vorbild sei neben seinem Vater eher Walter Röhrl.
Zusätzlich zum Start am Nürburgring plant der angehende Abiturient auch die Teilnahme an weiteren nationalen und internationalen Events: „Für meine Entwicklung im Rennsport ist es wichtig, auf anderen Strecken und in anderen Meisterschaften anzutreten. Wir arbeiten aktuell an dem Gesamtprogramm“. Abiturprüfungen, Saisonstart und Geburtstag im Mai — auf Hendrik von Danwitz warten aufregende Monate.