LVR: Gute Chancen für junge Leute

Die Einrichtung Fichtenhain des Landschaftsverbandes hat sich in St. Tönis gut eingelebt.

Foto: Lübke

St. Tönis. „Wir haben uns hier gut eingerichtet, unsere Einrichtung entwickelt sich weiterhin positiv“, sagte der pädagogische Leiter der Einrichtung LVR Jugendhilfe Fichtenhain, Bernd Lobeck, am St. Töniser Tempelsweg.

Davon überzeugten sich bei einem Rundgang durch die Gärtnerei, Schlosserei und Schreinerei, Bundetagsmann Udo Schiefner (SPD) und drei seiner Parteifreunde: Bürgermeister-Kandidat Udo Leuchtenberg, Helge Schwarz und Rolf Seegers.

Im Herbst 2012 hatte die Jugendhilfeeinrichtung, die rund 160 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut, ihr neues Zuhause in St. Tönis gefunden. Neben Fichtenhain, der Name blieb bestehen, gibt es drei weitere Standorte des LVR in Solingen, Remscheid und Euskirchen.

Verantwortlich für alle Standorte ist die Leiterin des Eigenbetriebes, Dr. Ute Projahn, Sie hoffte, dass es in Zukunft für die Arbeit in den Außenwohngruppen, in Fichtenhain sind dies derzeit 13, zu keinen Qualitätsverschlechterungen komme. Es werde nämlich darüber nachgedacht, die Gruppenstärke zu erhöhen.

Derzeit wohnen in den Außengruppen in Kempen, Willich und Tönisvorst mit einer intensiven Betreuung von jeweils bis zu fünf Fachkräften sechs bis acht junge Leute. Die Jüngste ist zehn, der Älteste derzeit 22 Jahre alt.

Anschließend ging es in einige der sechs Werkstätten, in denen je nach Förderbedarf Angebote gemacht werden. „Ich mache gerade meinen Schreinerhelferschein“, sagte in der Schreinerei der 20-jährige Kevin Schütt aus Kempen.

Er pinselt gerade eine kleine Regalbox weiß an. „Viele der jungen Leute arbeiten erst einmal in den Werkstätten, haben keine Schulabschlüsse und müssen erst einmal ausprobieren, ob dies was für sie ist“, sagte der Chef der Schreinerei, Thomas Dittrich.

Etwas weiter als Kevin ist bereits Marcel Schülten aus Krefeld. Der 20-Jährige ist im zweiten Lehrjahr und will unbedingt den Gesellenbrief schaffen und hat gerade einen Rohling unter eine Schablone für ein Regalbrett befestigt. „Die Arbeit ist okay, auch die Vergütung von monatlich 650 Euro.“

Während in der Schreinerei größtenteils das Mobiliar für die Wohngruppen hergestellt wird, arbeitet die von Klaudius Piosek geführte Gärtnerei auch für andere Betriebe oder Friedhofsgärtnereien, gibt aber auch an Privatleute Topfblumen aus. Auch werden Vogelhäuschen oder Grills auf Märkten verkauft.

Die beiden Leiter der Werkstätten, Klaudius Piosek als auch Thomas Dittrich, berichten davon, dass sich die Arbeit so langsam in den benachbarten Betrieben herumspreche. So seien bereits den Jugendlichen Praktikumsplätze oder Ausbildungsstellen angeboten worden. Selbst Schreinermeister Helge Schwarz hatte in der Vergangenheit einem Jugendlichen ein Lehrstellenangebot gemacht.