Gründer aus Tönisvorst Mit der VR-Kamera auf Weltreise

Tönisvorst · Der Tönisvorster Marc Zimmermann lernte über die WFG Viersen seine Namensvetterin Babsi Zimmermann kennen. Gemeinsam gründeten sie Zimmermann-VR und wollen mit 3D-Naturaufnahmen aus aller Welt Menschen diese näher bringen.

Die übliche Art von Geschäftsgesprächen von Marc Zimmermann und Babsi Zimmermann (v.l.): Vor allem Marc ist meist in der Welt unterwegs und macht Aufnahmen, die Gespräche laufen über Videocalls.

Foto: Zimmermann-VR

Vor einiger Zeit lernten sich Babsi und Marc Zimmermann über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen kennen. Der gleiche Nachname ist dabei reiner Zufall. Nun aber arbeiten sie an einem gemeinsamen Projekt. In etwa sechs Monaten wollen die beiden Gründer aus dem Kreis Viersen mit ihrer Geschäftsidee an den Start gehen. „Unser Ziel ist es, die Schönheit der Natur in eine Virtual-Reality-Brille zu übertragen“, erklärt die Schwalmtalerin Babsi Zimmermann.

Konkret möchten die beiden Niederrheiner Naturszenen aus der ganzen Welt durch die Brille, die plastisches Sehen ermöglicht, erlebbar machen. Durch den 3-D-Effekt der Brille haben die Betrachter das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Das Geschäftsmodell der beiden Gründer sieht vor, die Brille mitsamt einem knapp 4-stündigen Grundstock an Filmaufnahmen in einem Abomodell zu vermieten.

Aktuell sind die beiden Kreativen dabei, das hochauflösende Filmmaterial zu produzieren. Dazu reist Marc Zimmermann zurzeit durch Indonesien und entdeckt dort spektakuläre Landschaften. „Aktuell bin ich auf der Insel Lombok, hier gibt es tolle Wasserfälle und wunderschöne Strände“, berichtet der 29 Jahre alte Tönisvorster. Ein besonderes Highlight auf seiner Reise durch Indonesien sei der Besuch des Korawa Beach gewesen. „Es ist dort unglaublich schön“, betont er. Bislang hat der Filmer vor allem Strände und Wasserfälle aufgezeichnet, nun sollen auch Dschungelszenen folgen.

Während es für ihren Geschäftspartner in den nächsten Wochen weiter nach Australien geht, wird Babsi Zimmermann nach Irland reisen. Hier wird die 48-Jährige Gewässerlandschaften und beeindruckende Wälder aufnehmen. „Wir möchten uns so breit wie möglich aufstellen. An den Start gehen wir mit Aufnahmen aus Europa, Asien und Australien. Alle drei Monate soll dann neues Material hinzukommen“, erklärt die gelernte Mediengestalterin. Um perfekte Aufnahmen anbieten zu können, haben sie extra ein spezielles Objektiv angeschafft. Dieses besitzt zwei voneinander getrennte Linsen und ahmt somit das menschliche Auge nach. „Dies ist sehr wichtig, denn dadurch entsteht die räumliche Tiefe“, erklärt die 48 Jahre alte Schwalmtalerin. Nicht nur das Objektiv, auch die Kamera ist außergewöhnlich. „Die Kamera filmt in 8K-Auflösung mit einem Winkel von 190 Grad in der Breite und 180 Grad in der Höhe. Damit erzeugt sie eine extrem hohe Datenmenge“, macht Babsi Zimmermann deutlich. Daher ist auch die Nachbearbeitung des Materials sehr zeitaufwendig. Besonders müssen die beiden Gründer bei ihren Filmaufnahmen darauf achten, dass keine sogenannte Motion Sickness entsteht. Motion Sickness ist vergleichbar mit Seekrankheit und sorgt für Übelkeit und Schwindel. Die Gründe für die Entstehung sind beispielsweise verwackelte Bilder. Daher müssen die beiden Niederrheiner bei ihren Filmaufnahmen sehr sorgfältig vorgehen.

Die Idee zum Geschäftsplan mit Naturaufnahmen kam der Schwalmtalerin bereits vor einiger Zeit. „Ich habe als Sozialarbeiterin und Krankenschwester gearbeitet. Dort lernt man viele Menschen kennen, die aufgrund von physischen oder psychischen Problemen nicht mehr rausgehen können. Die VR-Brille bietet die Möglichkeit, die Natur zu genau diesen Personen zu bringen“, erklärt die Gründerin.

Beide wollen den Menschen Umweltschutz näherbringen

Den beiden Zimmermanns ist es darüber hinaus wichtig, allen Menschen die Schönheit der Natur näherzubringen und damit zum Umweltschutz beizutragen. „Wir möchten den Leuten das Thema auf eine friedliche Art und Weise näher bringen“, betont Babsi Zimmermann. Dies bekräftigt auch ihr Gründungspartner: „Ich habe bereits zwei Jahre in Australien im Bereich Wildtierschutz gearbeitet. Das hat mir die Augen dafür geöffnet, was wir der Natur antun und wie wenig Wissen viele zu diesem Thema haben“. „Wir denken, dass unsere Bilder etwas mit einem machen und dazu beitragen, den Menschen den Umweltschutz näherzubringen“, sind sich die beiden Naturliebhaber einig.