Neuer Marktbeschicker Metzger Sussmann ist neu in Willich und Anrath

Willich/Anrath · Der Metzger, der auch Käsewagen hat, setzt auf Tierwohl und Regionalität, hat aber auch Spezialitäten aus dem Ausland im Angebot. Er setzt auf Märkte und hat kein Ladenlokal.

 Metzger Vinent Sussmann ist neu auf den Märkten in Willich und Anrath.

Metzger Vinent Sussmann ist neu auf den Märkten in Willich und Anrath.

Foto: Sussmann

(svs) Oft werden Märkte heute als Auslaufmodell angesehen. Gerade in Städten fehlen speziell am Vormittag Kunden und Beschicker. Doch Vincent Sussmann nimmt das ganz anders wahr. „Ich bin in einer Familie groß geworden, in der wir stetig auf Märkten präsent waren. Und ich glaube, dass es gut ist, über Märkte zu verkaufen. Habe ich ein Ladenlokal, dann habe ich eine Stammkundschaft. Bin ich jeden Tag auf einem anderen Markt – und das mit mehreren Wagen – dann habe ich 18 Möglichkeiten, mir Stammkunden zu schaffen“, betont er.

Neben Märkten in seinem Wohnort Mönchengladbach, in Rheydt oder Rath, sowie in Süchteln, ist er nun eben auch in Willich (Donnerstags von 8 bis 12.30 Uhr) und Anrath (ebenfalls Donnerstag 13.30 bis 18 Uhr) dabei. „Für mich sind Märkte ein Vertriebsweg, der durchaus Zukunft hat. Sicher liegt das auch daran, dass ich es von frühester Kindheit kenne. Meine Eltern waren in München auch immer auf Wochenmärkten aktiv. Aber ich bin überzeugt, dass die Menschen heute mehr Wert auf nachvollziehbaren Ursprung ihrer Nahrung und auf Regionalität legen. Das können wir sehr viel besser bewerkstelligen und dokumentieren, als das große Supermarktketten können. Ich glaube wirklich, dass der Markt in Zukunft als Vertriebsweg wieder wichtiger wird“, sagt der 33 Jahre alte gebürtige Münchener, der seit zehn Jahren in Mönchengladbach lebt.

Im Angebot hat er auf seinem Metzger-Wagen besondere Fleischsorten wie das Schwäbisch-Hallische Landschwein. „Das ist eine eher alte Rasse, die heute nur noch vergleichsweise selten gezüchtet wird. Wir legen sehr großen Wert auf Tierwohl und gute Lebensbedingungen der Tiere“, betont er. Gleiches gelte für den irischen Weideochsen oder das Münsterländer Freilandkalb.

„Leider kann ich nicht zu 100 Prozent zusagen, dass wir überall das Tierwohl garantieren können. Das liegt daran, dass wir auch Spezialitäten aus dem Ausland haben, wie Parma- oder Serrano-Schinken oder die italienische Spezialität Guanciale. Da ist das nicht immer in voller Tiefe nachvollziehbar“, sagt er. Auch deutsche Spezialitäten wie unterschiedliche Salate seien bei ihm erhältlich. Und solche aus der Heimat: „Wir bieten natürlich original Weißwürste und Leberkäs an“, erzählt Sussman.

Die ersten Eindrücke der Willicher Märkte seien gut. „Wir sind jetzt drei Wochen dabei und bauen uns erst unsere Stammkundschaft auf. Aber bisher gibt es nichts zu meckern. Es sind gute Märkte mit guten Umsätzen, nicht außergewöhnlich, aber so, wie ich es bei einem Markt in der Region erwarte“, betont Sussmann. Über die kommenden Jahre will er sich etablieren und zu einem Traditionsverkäufer in Willich
werden.

(svs)