Naturschutz in Schiefbahn Ein wertvolles Habitat aus Bio-Abfall

Schiefbahn · Die Willicher Grünen und die Nabu-Ortsgruppe Willich legten eine erste Benjeshecke gemeinsam an. Sie soll nun Insekten, Vögeln und Kleinsäugern als Lebensraum dienen.

Mit Eifer sind die rund 30 Helfer bei der Sache und schichten die Totholzhecke aus Baum-Abschnitt auf.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Das gleichmäßige Geräusch der Pfahlramme ist im Park des St.-Bernhard-Gymnasiums schon von weitem zu hören. Jörg Tilmans von der Willicher Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) rammt in gleichmäßigem Abstand einen Holzpfahl nach dem anderen in den Boden. Wobei sich immer zwei Pfähle mit einem Abstand von 1,50 Meter parallel gegenüber stehen. „Das ist unser Grundgerüst für die Benjeshecke. Dazwischen werden wir den Baumschnitt schichten“, erläutert Paul Muschiol von den Willicher Grünen, der selber gerade zu einem der vielen Schnittguthaufen im Park unterwegs ist, um Äste in Richtung der Pfähle zu ziehen und sie dazwischen zu legen.

Der Park erhält seine erste Benjeshecke. Über 30 Bürger sind ehrenamtlich dabei, um gemeinsam eine 30 Meter lange Totholzhecke anzulegen, die ein wichtiges Habitat für Kleintiere und Insekten bietet. Initiator der Aktion ist Muschiol. „Wir hatten seinerzeit beantragt, eine Benjeshecke anzulegen, um das Schnittgut ökologisch zu verwerten und Kosten der Entsorgung einzusparen. Der Antrag wurde im Umweltausschuss abgelehnt. Die städtische Verwaltung bot uns aber an als Privatinitiative tätig zu werden“, sagt Muschiol. Der Schiefbahner, der in unmittelbarer Nähe des St.-Bernhard-Parks wohnt, entdeckte Abschnitt, den das Grünflächenamt auf der Fläche hinterlassen hatte und sprach daraufhin die Stadt an, ob dieser für eine Hecke verbaut werden könne.

In Gesprächen wurde in der Folge festgelegt, wo eine Benjeshecke im Park angelegt werden kann. Muschiol schloss eine Grünpatenschaft mit der Stadt Willich ab, die ihn als Zuständigen für die geplante Benjeshecke ausweist. „Ich habe dann den Nabu als Fachleute für solche Hecken angesprochen. Sie sagten sofort Hilfe zu“, erzählt der Schiefbahner. In einer Gemeinschaftsaktion von Grünen, Nabu und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern startete dann der Bau, wobei die Grünen die Pfähle sponserten und der Nabu die benötigten Gerätschaften stellte.

Nabu-Vorsitzender Jack Sandrock hat derweil die Kettensäge angeworfen. Es gibt einige dicke und lange Stämme, die etwas zerkleinert werden müssen. Die jungen Helferinnen Hannah und Emma kümmern sich um die kleineren Äste. Die beiden Neunjährigen beladen die Schubkarren. Dann fragen sie nach Müllbeuteln. Den von ihnen im Park entdeckten Plastikmüll möchten sie nämlich nicht einfach liegen lassen. Während die einen Äste heranziehen sind andere damit beschäftigt das Schnittgut zwischen den Pfählen etwas anzutreten. Wo Äste zu sehr abstehen, helfen Astscheren. Es wird Hand in Hand gearbeitet und das zügig. Das Ergebnis nach rund drei Stunden Arbeit: Eine 30 Meter lange Benjeshecke.

(tre)