Neersen: Kunstrasen über Ölpipeline
Auch Neersen bekommt aus Mitteln des Konjunkturpakets eine neue Spielfläche. Jetzt erfolgte der erste Spatenstich.
Neersen. Willich hat schon lange einen. Anrath auch. Jetzt sind Schiefbahn und Neersen an der Reihe: Beide Ortsteile bekommen einen eigenen Kunstrasenplatz. Nachdem vor einer Woche der erste Spatenstich an der Siedlerallee in Schiefbahn erfolgt war, schwang Bürgermeister Josef Heyes den polierten Spaten nun an der Pappelallee.
"Wir wandeln diesmal einen Naturrasen in einen Kunstrasen um", erklärte der städtische Bauleiter Frank Magon. Bereits am Montag war mit dem Abtragen des Bodens - rund 4700 Kubikmeter werden beseitigt - begonnen worden. Was allerdings sehr vorsichtig gemacht werden muss: Quer unterhalb des Platzes verläuft in etwa 1,10 Metern Tiefe seit den frühen 50er Jahren eine Ölpipeline, die von Rotterdam in Richtung Köln führt. Sie hat einen Durchmesser von 60 Zentimetern, mit einem Druck von 32 Bar wird dadurch nonstop Öl gepumpt. Damit die Leitung nicht beschädigt wird, sind während der Baggerarbeiten ständig Mitarbeiter des holländischen Betreibers zur Überwachung vor Ort.
Bis zum Herbst soll die insgesamt 94,2 mal 58 Meter große Fläche fertig sein. Sie wird etwa zehn Zentimeter höher liegen als der alte Rasenplatz. Den Kunstrasen (5463 Quadratmeter) trägt die Firma Polytan auf. Doch damit nicht genug: Eine neue Beleuchtungsanlage mit vier Masten wird parallel dazu gebaut. Dazu kommen noch 80 Meter Ballfangzaun und eine 1,10 Meter hohe Spielfeldbegrenzung. 670 000 Euro soll das Ganze kosten, das Geld stammt aus dem Konjunkturpaket II.
Angeführt von Bürgermeister Josef Heyes waren auch zahlreiche Kommunalpolitiker sowie Vertreter von Niersia Neersen zum ersten Spatenstich gekommen. Für die Vereinsarbeit bedeutet der Bau des Kunstrasenplatzes nochmals einen großen Schub, wie auch Frank Magon betonte: "Niersia hat in den vergangenen Jahren enormen Zuwachs gehabt, was sich durch das neue Baugebiet am Ortsrand sicher noch verstärken wird."