Willich Neersen: Rucksäcke für kleine Forscher
Grasgrün und sehr lehrreich — so ist das neueste Projekt der Eva-Lorenz-Station im Schlosspark.
Neersen. Auf dem großen Tisch vor der Eva-Lorenz-Station sieht es aus wie in einem kleinen Spielwarenladen, Abteilung Jugend forscht. Becherlupen geben sich ein Stelldichein mit Kartons, in denen Ferngläser verpackt sind. Daneben stehen Dutzende von Verpackungen mit diversen Bestimmungskarten. Da können Bäume genauso bestimmt werden wie Blumen, Schmetterlinge, Vögel oder auch Insekten und Spinnen. Ein Stapel Klemmbretter samt Bleistiften ist zu sehen. Flachkopf-Stethoskope und Pinsel vervollständigen das Bild. Der Clou aber sind froschgrüne Rucksäcke mit Sitzkissen und Handlupe, die Jack Sandrock, Leiter der Willicher Nabu-Ortsgruppe, gerade aus einer großen Kunststoffbox herausholt und von der Plastikverpackung befreit.
„Das ist unser neuestes Projekt, das demnächst anläuft. Es sind unsere Forscherrucksäcke“, informiert Monika Wagner von der Eva-Lorenz-Umweltstation, die auch Nabu-Stützpunkt ist. Wagner greift zu einer der grünen, kindgerechten Tragevarianten und gibt sowohl eine normale Becherlupe wie auch eine Drei-Wege Becherlupe hinein, die wiederum Monika Sandrock vorher aus den jeweiligen Pappkartons herausgeholt hat.
Die drei sind zusammen mit Olivia Nickel und Julia Wolski, den beiden Absolventinnen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres bei der Stadt Willich, damit beschäftigt, die einzelnen Gegenstände in die Rucksäcke zu packen. Lediglich die Bestimmungskarten bleiben außen vor. „Diese werden wir nach dem gewählten Einsatzgebiet des Rucksackes immer passend dazu geben“, erklärt Wagner.
Mit den Forscherrucksäcken startet ein ganz neues Projekt — und das nicht nur für die beiden Nabu-Naturgruppen namens Forscher- und Schlossbande. Zukünftig können auch Kitas und Grundschulen die Rucksäcke ausleihen und damit unter die Jungforscher gehen. „Je nachdem, was gewünscht ist, gebe ich eine entsprechende Einführung zu dem jeweiligen Thema beziehungsweise begleite eine Aktion komplett. Wobei wir uns altersmäßig an Kinder ab fünf Jahren richten“, sagt Wagner. Hören, wie Bäume wachsen, Insekten mit der Drei-Wege-Becher-Lupe kennenlernen und bestimmen oder wissen, welche Blumen hier wachsen — das neue Angebot bietet vielfältige Möglichkeiten. Die Kinder können damit die Umgebung der eigenen Kita oder Schule untersuchen sowie schauen, was es dort alles gibt und wer welchen Lebensraum braucht, als auch mit den Rucksäcken auf Exkursion gehen. „Wenn man unter die Forscher geht, ist es für Kinder interessant zu erfahren, was man innerhalb des eigenen Kita- beziehungsweise Schulgeländes verändern kann, um Pflanzen und Tieren Lebensraum zu geben“, sagt Jack Sandrock. Die Idee zum neuen Projekt stammt aus der Willicher Nabu-Ortsgruppe, wobei die Realisierung dank Fördermitteln der Sparkassenstiftung und des Kreises Viersen möglich war. Schon bald wird es daher zu einer feierlichen Überreichung der Rucksäcke kommen, bei der neben Andreas Budde vom Dezernat für Bauen und Umwelt des Kreises Viersen auch Vertreter der Sparkasse anwesend sein werden.