Neersener Weihnachtsmarkt: Viel Charme am Schloss
In Neersen gab’s wieder viel Kunsthandwerk, Lichter und Musik.
Neersen. „Das ist der schönste Weihnachtsmarkt hier in der Region.“ Dieser Satz dürfte unzählige Male zu hören gewesen sein am Wochenende rund um das Neersener Schloss.
Annette van den Brock, die den Markt zum ersten Mal mit Tochter Melanie Schaath organisiert hatte, zog bereits am Samstagabend eine positive Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden.“
Der „original Warmwasserelch aus Vorderparadiesien“ mit Lichterketten im Geweih gehörte zu den unzähligen Verlockungen. Fast alle Angebote waren eines stimmungsvollen Weihnachtsmarktes würdig.
Kenner wissen, dass der Markt am Samstagabend besonders schön ist: Die Auswahl ist noch durchweg groß, und der vorweihnachtliche Zauber mit seinen vielen Lichtern kommt am besten nach Einbruch der Dunkelheit zur Geltung.
Es sind viele Kleinigkeiten, die Neersen für Weihnachtsmarkt-Fans zu einem lohnenswerten Ziel machen. Männer wie Patrick Pistel gehören dazu. Der Erkelenzer Glasbläser feierte Premiere im Schatten des Schlosses und zog die Besucher in seinen Bann. Er führte die alte Handwerkskunst live vor und hatte jede Menge Sprüche drauf — kein Wunder, dass seine Bude zu einem Publikumsmagneten wurde.
Auch das nostalgische Kinderkarussell entfaltete seinen ganzen Charme, als es dunkel wurde. Während die Kleinen ihre Runden drehten, konnten sich die Eltern Glühwein oder Jagertee schmecken lassen.
Die Weihnachtsmusik kam nicht immer von der CD. Der neunköpfige Posaunenchor der Emmaus-Kirchengemeinde spielte an der Westseite des Schlosses, die Musik war per Lautsprecher aber auch auf dem Parkplatz zu hören, wo zahlreiche Stände aufgebaut waren.
Zum Charakter des Neersener Weihnachtsmarktes gehört, dass ortsansässige Vereine ihre Ware für den guten Zweck feilbieten. Angela Fuchs und Melanie Ungerechts, beide 16 Jahre alt und Firmlinge der Neersener Pfarre, boten Selbstgebasteltes an und waren mit dem Verkaufserfolg zufrieden.
Der Förderverein der Vinhoven-Schule hatte Plätzchen und Konfitüre im Angebot. Lore Frehn vom Trödel-Stand der Caritas verzeichnete ein gutes Geschäft: „Besonders Tischdecken gehen gut.“
Der Nabu schenkte heißen Apfel-Holunder-Saft aus und stellte die seltenen Bewohner des Neersener Schlossparks auf Schautafeln vor: Drei Fledermausarten fühlen sich dort heimisch, ein Pirol und ein Kleinspecht sind dort ebenfalls gesichtet worden. Thomas Brock verkaufte derweil Nordmanntannen.
Das Scheppern der Spendenbüchse machte ebenso wie der strenge Geruch deutlich, dass der Streichelzoo des Circus Traber nicht weit war. Winterlich kalt war das Wetter zwar nicht. Wer trotzdem das Bedürfnis hatte, sich aufzuwärmen, tat das am besten im Schlosskeller bei einer Waffel und einer Tasse Kakao oder Kaffee.