Pläne für „Mini-Klinik“

Am Rande des Stahlwerks Becker könnte ein Versorgungszentrum mit Notfallambulanz entstehen.

Willich. Eine medizinische Versorgung rund um die Uhr vor der eigenen Haustür — für die Bevölkerung von Willich ist es damit ab Mitte des nächsten Jahres vorbei. Denn dann schließt das Katharinen-Hospital. So haben es die St. Augustinus-Kliniken als Träger des Hauses beschlossen. Bei der Stadt will man es damit aber nicht bewenden lassen — und scheint für dieses Anliegen private Unterstützung zu bekommen. Nach WZ-Informationen gibt es einen Investor, der sich für die Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums in Willich interessiert, das eine 24-Stunden-Notfallambulanz bietet.

Paul Neuhäuser, Geschäftsführer der St. Augustinus-Kliniken, hatte in den vergangenen Wochen mehrfach klargemacht: „Das Hospital-Gebäude wird nach der Schließung auf keinen Fall einem anderen Krankenhausträger übergeben werden.“ Dass es Anfragen solcher Träger gibt, hatte kürzlich unter anderem Bürgermeister Josef Heyes bestätigt. Einer der besagten Investoren aus dem Krankenhaussektor — es handelt sich um ein Unternehmen aus der Region — überlegt nun offenbar, ein Versorgungszentrum an der Anrather Straße zu errichten.

Das ausgeguckte Grundstück für die „Mini-Klinik“ liegt in direkter Nachbarschaft der Halle 18 (dort hatten kürzlich Lidl eröffnet). Es gehört der städtischen Grundstücksgesellschaft. Mehrere Ärzte sollen sich beteiligen. Die Kassenärztliche Vereinigung müsste ebenfalls mitspielen.

Nachdem bekannt geworden war, dass das Katharinen-Hospital 2014 schließt, hatte dessen ehemaliger Verwaltungsdirektor Hans Kothen auf eine solche Möglichkeit hingewiesen. Für andere Krankenhäuser der Region als möglicher Träger einer solchen Einrichtung wäre die Idee sicher reizvoll. Denn in Willich erstbehandelte Patienten könnten sie später in ihr eigenes Haus verlegen. Wohl nicht zuletzt deshalb hatten auch die St. Augustinus-Kliniken Interesse an einem solchen Modell angemeldet. An den Überlegungen für das Grundstück an der Anrather Straße sind sie dem Vernehmen nach aber nicht beteiligt.