„Schön gleichmäßig bewegen“, „Du machst das prima“, „Siehst du, es klappt auch ohne Schwimmbrett“ – im Vario-Bad des Willicher Freizeitbads De Bütt machen Anweisungen und Lob die Runde. Rund 20 Kinder sind zusammen mit 15 Betreuern im Wasser zu sehen. „Das ist eine Besonderheit. Hier haben wir einen Schlüssel von ein bis zwei Kindern pro Schwimmlehrer. Dadurch ist ein intensives Lernen in einer kurzen Zeit möglich. Etwas, das wir beim Schulschwimmen gar nicht realisieren können“, sagt Elke Husmann-Zich, Leiterin der Grundschule Mühlenfeld. Sie steht am Beckenrand und freut sich über die Schwimmerfolge, die deutlich zu erkennen sind.
In den Osterferien ist dank des Ferienschwimmkurses des Familiengrundschulzentrums (FGZ) im Mühlenfeld erneut schwimmen lernen angesagt. Das Angebot richtet sich an Kinder, deren Familien es sonst nur schwer ermöglichen können, einen Schwimmkurs zu finanzieren.
Insgesamt sind es 36 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren, die, verteilt auf zwei Gruppen und begleitet von 15 Übungsleitern der Ortsgruppe Anrath-Willich der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), innerhalb der Osterferien das Element Wasser erfahren und schwimmen lernen. Insgesamt sind es für jeden Teilnehmer zehn Termine von je einer Stunde Unterricht. Das für die Teilnehmer kostenfreie Angebot des FGZ im Mühlenfeld, das in Kooperation mit der DLRG-Ortsgruppe durchgeführt wird, ist dabei zum fünften Mal am Start. In diesem Jahr wird es aus den Fördermitteln des Landprojektes „kinderstark – NRW schafft Chancen“ finanziert.
Platz wäre für insgesamt 50 Kinder vorhanden gewesen, wie Annika Chan, die Koordinatorin des FGZ aus dem Familienbüro Willich, informiert. Sie spricht von einer Bildungsgerechtigkeit, die das Angebot ermögliche. „In diesem Fall setzen wir mit dem Angebot allerdings nicht nur Chancengleichheit und Teilhabe um, sondern retten auch Leben. Schwimmen lernen ist lebensnotwendig“, sagt Chan. Immer noch kommt es vor, dass auch Schüler weiterführender Schulen nicht schwimmen können und das trotz des Schwimmunterrichtes, der in den Grundschulen läuft.
„Es haben bei diesen Kursen knapp 200 Kinder schwimmen gelernt“, berichtet Norbert Partenheimer, Leiter der DLRG-Ortsgruppe. Was ihn freut, ist die Tatsache, dass bislang bereits elf Kinder aus dem aktuellen Kurs ihr Seepferdchen und zwei sogar das bronzene Abzeichen abgelegt haben. Für die Prüfungen geht es ins Sportbecken des Freizeitbades De Bütt. Dort sind für das Seepferdchen ein Sprung ins Wasser, das Schwimmen einer 25-Meter-Bahn und das Tauchen im schultertiefen Wasser von Nöten. Und das ist nicht einfach, wenn man vom 1,35 Meter tief eingestellten Vario-Bad bei satten 32 Grad Wassertemperatur auf einmal ins 27 Grad temperierte Wasser steigen muss, wo der Boden nicht mehr mit den Füßen erreicht werden kann.