Neue Wohnungen für Vorst
Im Ortskern soll sich was tun: Neben dem Pastorat und auf dem früheren Schlecker-Areal könnte gebaut werden.
Vorst. Es ist Wille der Stadt, des Planungsausschusses und des Kirchenvorstandes von St. Godehard: mehr Menschen in die Vorster Ortmitte zu holen. Egal ob Senioren durch zusätzliche barrierefreie Wohnungen, junge Familien oder vielleicht auch einige Selbstständige in neuen Büros, Arztpraxen oder Kanzleien. Über die zukünftige Vorster Ortskern-Entwicklung diskutierte der Planungsausschuss. Ihm lagen erste Entwurfsskizzen vor, wonach an der Kuhstraße das seit langem leer stehende Schlecker-Gebäude mitsamt Grundstück sowie Parkplatz und das freie Areal unmittelbar links am Pastorat neu geplant worden war. Dort könnten insgesamt etwa 20 Wohneinheiten entstehen.
In trockenen Tüchern ist noch nichts, zumal die Grundstückszuschnitte dort sehr verschachtelt sind. Allerdings sprach Bürgermeister Thomas Goßen von ersten konstruktiven Gesprächen mit den Eigentümern und davon, dass es für das Schlecker-Gelände bereits einen Investor gebe, der sich dort eine Wohnbebauung vorstellen könnte. Auf diese beiden relativ großen Bereiche wollen sich die Stadtplaner konzentrieren, zumal, so der Bürgermeister: „Eine komplette Neubebauung dort wirtschaftlich nicht darstellbar ist.“
„Die Tür ist auf, um mehr Menschen in den Ort zu holen“, sagte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Joachim Kremser. Er freue sich auf die weiteren Verhandlungen mit dem Investor oder der katholischen Kirchen, deren Ziel ebenfalls seit langem eine Lückenschließung direkt links neben dem Pfarrhaus ist.
„Wir begrüßen dies sehr, zumal eine ergänzende Bebauung am Pastorat unsere Idee war“, sagte auf Nachfrage Pfarrer Ludwig Kamm. Der Pastor wohnt im Pastorat, in dem außerdem einige Büros sind. Ob die Kirchengemeinde selbst das Areal vermarktet oder auf die Suche nach einem Investor geht, ließ Ludwig Kamm offen.
Stadtplaner Reiner Linschilderte den Stand der Dinge. Bei Schlecker könnten auch auf dem angrenzenden Parkplatz etwa sechs ein- bis zweigeschossige Wohngebäude entstehen. 15 bis 16 wären dies am Pfarrhaus, wobei hier, was Geschosszahl und Auslastung angehe, verschiedene Alternativen denkbar seien. Das Pastorat bleibe mit einem kleinen Innenhof-Bereich auf jeden Fall bestehen, die neuen Gebäude würden daran angedockt.
Bürgermeister Goßen sprach noch von etlichen Nachfragen, gerade beim barrierefreien Wohnen. Ist es bei den Neubauten im Erdgeschoss möglich, dass dort auch Ladenlokale reinkommen? Auf die Frage von Johannes Funck (SPD) entgegnete Reiner Linden, dass dieses Gebiet auch zukünftig als ein Mischgebiet ausgewiesen werde — das heißt: Im Erdgeschoss sind Ladenlokale oder Arztpraxen grundsätzlich weiterhin möglich. Gleichwohl sprach Linden weiter davon, dass auch künftig an der Clevenstraße in den Erdgeschossen genügend Platz für Ladenlokale sei.