St. Tönis. Neuer Blühstreifen ist Insektenparadies und Lehrpfad in einem
St. Tönis. · Nicht nur für Bienen: Der Imkerverein Tönisvorst erklärt auf einer Wildblumenwiese, warum Insekten Freiräume benötigen. Jetzt war die offizielle Eröffnung.
Auf dem Areal ist ganz schön viel los: Hummeln, Schmetterlinge, Bienen und Vögel schwirren durch die Luft. Auch eine Libelle lässt sich blicken. Alle diese Tiere sind auf der Suche nach Futter – und davon gibt es reichlich auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Blühstreifen zwischen den letzten Gräbern am westlichen Rand des St. Töniser Friedhofs und den Neubauten auf der ehemaligen Friedhofserweiterungsfläche.
Der Imkerverein Tönisvorst hat den blühenden Futterplatz und Rückzugsort für Tiere aller Art angelegt. Auch ein Bienenlehrpfad findet sich auf dem Gelände. „Wir haben im Herbst 2018 mit den Vorbereitungen begonnen“, erzählt Waltraud Althoff-Pegels, Vorsitzende der Tönisvorster Imker, bei der Eröffnung. Die Stadt habe die Idee unterstützt, das Gelände zur Verfügung gestellt und einen Teil der Saatmischung gekauft.
„Das Netzwerk Blühende Landschaften hat uns Beratung, eine Saatmischung und die Schilder des Bienenlehrpfads zur Verfügung gestellt“, fügt Nicole Hermanns-Luven vom Imkerverein hinzu, die zwei ihrer Völker am Blühstreifen stehen hat. Auch Althoff-Pegels hat Bienenvölker dort „geparkt“, die sie mit den Jungimkern pflegt. „Im Club der Jungimker sind vier Jugendliche, die gerade ihren ersten Honig geschleudert haben“, erzählt die Vorsitzende, die den „Tönisvorster Blütenhonig vom Gottesacker“ zur Verkostung mitgebracht hat. Beim St. Töniser Stadtfest Ende August soll der „Gottesacker-Honig“ am Stand des Imkervereins verkauft werden.
Die Jungimker treffen sich
zum lehrreichen Austausch
Seit einem halben Jahr treffen sich die Jungimker alle paar Wochen am Blühstreifen oder im Haus des Sports, wo die DLRG dem Club kostenlos einen Raum zur Verfügung gestellt hat. Mit Hilfe von Infomaterialien und den Bienenstöcken lernen die Schüler Theorie und Praxis der Imkerei und den richtigen Umgang mit den Honigbienen.
Um noch mehr junge Menschen für den Insektenschutz zu begeistern, will Heike Link vom Imkerverein am Bienenlehrpfad Projekte für Kitas und Grundschulen anbieten. „Dazu wäre es toll, wenn wir hier noch Bänke oder ein kleine Sitzgruppe aufbauen könnten“, sagt die Imkerin. Gepflegt wird der Blühstreifen von der Friedhofsgärtnerei und Ehrenamtlern des Vereins. „Aktuell suchen wir noch Menschen, die uns dabei helfen, den Blühstreifen zu mähen“, sagt Hermanns-Luven.
Mit im Boot ist der Nabu. Ortsgruppenleiter Reimer Martens kündigt an, am Blühstreifen Nisthilfen für Singvögel und ein Wildbienenhotel aufstellen zu wollen. „Die LVR-Jugendhilfe hat uns ganz tolle Sachen geschreinert“, erzählt Martens, der Insektenhotels, Nisthilfen und Fledermaushöhlen beim Apfelfest am 22. September in Vorst zum Verkauf bietet. „Ich könnte mir auch vorstellen, dass wir hier noch ein paar Streuobstbäume anpflanzen, die ebenfalls eine wichtige Futterquelle für Insekten sind.“
Das Netzwerk Blühende Landschaften unterstützt bundesweit die Herstellung von Flächen für den Insektenschutz. Es bietet Beratungen, Gerätschaften und Saatgut an. wic