Neuer Start mit „Kristall“
Seit Freitag ist die Diskothek an der Martin-Rieffert- Straße wieder offen.
Willich. Die Aufregungen um die Diskothek an der Martin-Rieffert-Straße 6 in Willich haben in der Vergangenheit hohe Wellen geschlagen. Die Anwohner fühlten sich durch Lärm und Verunreinigungen massiv belästigt. Doch das soll nun alles anders werden. Freitagabend lief der Diskobetrieb unter neuer Leitung und neuem Namen bereits wieder an — „Kristall“ heißt das Geschäft jetzt.
Betreiber Mohamed Atoui musste einiges an Auflagen erfüllen, um die rund 100 Quadratmeter großen Räumlichkeiten als Disko weiterführen zu können. „Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich davon Abstand genommen“, gibt Atoui zu.
Der Dormagener, der seit 17 Jahren in der Gastronomie tätig ist, erfuhr im vergangenen Jahr, dass in Willich eine Diskothek abzugeben war. Da er sich schon länger selbstständig machen wollte, erschien ihm die Gelegenheit günstig. „Ich unterschrieb den Vertrag, zahlte die Ablösesumme — stand vor dem Ärger. Denn ich habe nicht gewusst, was vorher abgelaufen ist“, sagt Atoui, der extra wegen seiner Disko frisch nach Willich gezogen ist.
Die erste Überraschung erlebte er, als er eine vorläufige Konzession bei der Stadt Willich beantragen wollte. Normalerweise ist es üblich, dass bei Besitzerwechsel eine bestehende gastronomische Anlage eine solch problemlos erhält. Doch dem neuen Pächter wurden die alten Probleme der Lärmbelästigung und Verunreinigung mitgeteilt. Statt der erwarteten Konzession bekam er eine Menge Auflagen.
„Im Prinzip musste ich alles ausbaden, was der frühere Betreiber verursacht hat“, sagt Atoui. Aber er ließ sich weder von der großen Menge „Papierkram“, noch den finanziellen Aufwendungen abschrecken. Als erstes stand die Überarbeitung der Musikanlage auf dem Programm. „Ich hätte diese eh’ freiwillig kleiner gemacht, weil ich keinen Ärger mit den Nachbarn möchte“, betont der neue Betreiber. Statt vier Boxen gebe es nur noch zwei, ein Schallbegrenzer sei zwischengeschaltet, wobei die Arbeiten von einer Fachfirma ausgeführt und vom Tüv geprüft worden seien. Er habe es sich auch nicht nehmen lassen und selbst Messungen rund ums Haus durchgeführt, die gut ausgefallen seien. „Man hört nichts“, ist Atouis Fazit.
Sollten sich Anwohner allerdings durch kurzfristigen Lärm, der beim Öffnen der Tür nach draußen dringt, gestört fühlen, so plant der Willicher, im Inneren eine Zwischenwand mit einer weiteren Tür einzubauen, um auf diesem Weg austretenden Lärm zu verhindern.