Niederheide in den Tropen
Die Schützen freuen sich über ein fast makelloses Fest. Nur die Sommerparty war nicht gut besucht.
Schiefbahn. Es ist nicht nur das hervorragende Wetter, das die Niederheider Schützen nachhaltig bei Laune hält: Die Stimmung ist hervorragend, und das Königshaus Mario und Marion Brocker kommt sehr gut an. Am Samstag bekam Präsident Alfred Kopp eine hohe Auszeichnung verliehen, wie sie vor ihm noch kein Niederheider Schütze bekommen hatte: Das Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz. Einziger Wehrmutstropfen: Am Freitagabend, bei der 14. Niederheider Sommernachtsparty, merkte man schon, dass das Schützenfest diesmal mitten in den Sommerferien liegt — die Resonanz war geringer als in den Vorjahren.
Ganz anders der Samstagabend: Sowohl der Festplatz, als auch das Zelt waren sehr gut besucht. „Rot sind die Rosen“: Zu dieser Musik präsentierten Mario und Marion Brocker den Königstanz zu vorgerückter Stunde. Bei tropischem Zeltklima ertönte als nächstes Lied der „Schneewalzer“. Und einen alten Toni-Marschall-Hit textete die Band um: „In Niederheide, da ist es doch am schönsten.“ Das stand auch für die sieben Jungschützen aus Rehau bei Bayreuth außer Frage, die kurzentschlossen mit einem VW-Bus angereist waren. Eigentlich war ein Gegenbesuch der befreundeten Schützen erst im kommenden Jahr erwartet worden.
Das Königspaar bekam stehende Ovationen. Besondere Anerkennung gab es für König Mario Brocker, der extra fürs Niederheider Schützenfest über 20 Kilo abgenommen hatte. Weitere Sympathiepunkte erhielt er für die neue Königsbühne mit den drei auf Poster-Format vergrößerten Fotos: In der Mitte das alte, längst nicht mehr existierende Bruderschaftshaus, rechts Großvater Matthias Brocker als Landwirt, links der Opa als Gründungsmitglied der St. Johannes-Bruderschaft Niederheide.
Mario Brocker ist begeisterter Jäger. Seine Anrather Jagdfreunde hatten sich deshalb am Freitag etwas ganz Besonderes hatten einfallen lassen: ein zehnminütigen Höhenfeuerwerk.
Rund 100 Stunden Arbeit waren in die neue Bühne investiert worden. Zum Glück hatten die Schützen die Königsresidenz „Im Fließ“ handwerklich sehr solide errichtet — so überstand sie den Gewittersturm und —regen am Donnerstagabend ohne größere Schäden.
Am Sonntag Nachmittag zog ein prachtvolles Regiment durch Niederheide: Zu den rund 250 eigenen Schützen kamen Gastmarschierer des Jägerzuges TV Schiefbahn und der Kleinenbroicher Fahnenkompanie „Mer maake mött“ sowie rund 150 Musiker. Am Montag wird es ab 10 Uhr spannend beim Königsvogelschießen. Wird sich ein Bewerber finden? Presse-Schütze Johannes Bäumges ist optimistisch: „Ich bin hoffnungsfroh — man führt ja vorher Gespräche.“