Viel Schick für alte Halle

Das Denkmal im Stahlwerk Becker bietet viel Platz für Wohnen und Handel.

Willich. Der Lärm von Baggern und Presslufthämmern reißt die Halle 18 aus dem Dornröschenschlaf: Erd- und Abrissarbeiten in der ehemaligen Gesenkschmiede des Stahlwerks Becker laufen schon, „ab Montag fängt der Rohbau an“, sagt Christian Paschertz, Geschäftsführer der W. Paschertz Grundstücks GmbH. Das große Gebäude — 100 Meter lang, 27 Meter breit, 18 Meter hoch — soll bis Ende 2012 vom Schandfleck zum schicken Vorzeigeobjekt am Ortseingang von Alt-Willich werden.

Das komplette Erdgeschoss des zuletzt arg heruntergekommenen Baudenkmals wird künftig für den Einzelhandel genutzt: Wo jetzt noch Ziegel, Erde und gebrochener Asphalt herum liegen, werden im April 2012 der Discounter Lidl, der dm-Drogeriemarkt und die Bäckerei Stinges einziehen. „Darüber kommt eine Zwischendecke, auf die drei Häuser mit zwei begrünten Innenhöfen aufgesetzt werden“, sagt Investor Christian Paschertz.

Die Hallendecke und vor Jahren zugemauerte Fenster werden geöffnet, um den Mietern von insgesamt 28 Wohnungen viel Luft und Licht zu verschaffen. In einem Anbau an der Rückseite werden die Firmen im Erdgeschoss ihre Lager unterbringen. Auf diesem Anbau entstehen Dachgärten. Die Innenhöfe sollen zu Kommunikationszentren werden, aus alten Hallen-Ziegeln entstehen dort Sitzgelegenheiten.

„Mit den Arbeiten haben wir heimische Unternehmen beauftragt“, hebt Paschertz hervor. Nur Architekt Professor Peter Jahnen kommt aus Aachen, die örtliche Bauleitung übernimmt Christian Paschertz selbst: Von seinem Büro an der Schmelzerstraße kann er direkt auf die Halle blicken. Auf die Frage nach der Investitionssumme sagt er nur knapp: „Viel!“

Der Umbau sei „logistisch anspruchsvoll“, was schon an der Masse (21 000 Kubikmetern umbauter Raum) liege. Zudem muss der Denkmalschutz berücksichtigt werden. Was nicht immer ganz einfach ist. So möchte Paschertz auf der Halle eine Photovoltaikanlage bauen, hat dafür aber noch keine Erlaubnis.