Oblatenpater Petith: „Ich habe mit dem St. Bernhard-Gymnasium gelebt“
Pater Andreas Petith wird nach Österreich versetzt. Seine Stelle als Schulseelsorger am St. Bernhard- Gymnasium gibt er nur ungern ab.
Schiefbahn. 18 Jahre gehörte das Gesicht von Oblatenpater Andreas Petith einfach zum St. Bernhard-Gymnasium dazu. Er ist der Schulseelsorger und hält die Schulmessen. Seit neun Jahren ist er auch der Rektor des Nikolausklosters in Jüchen. Im Mai wird der 55-Jährige von seinem Orden Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria nach Österreich versetzt. Der Abschied fällt ihm nicht leicht.
Pater Andreas, war die Versetzung für Sie eine Überraschung?
Pater Andreas: Im Orden ist es üblich, dass nach neun Jahren die Leitung des Klosters wechselt. Für mich kam die Entscheidung des Ordensoberen dennoch überraschend. Der Wallfahrtsort Maria Taferln in Österreich wird von unserem Orden betreut. Dort musste die Stelle des Wallfahrtspfarrers neu besetzt werden.
Übernehmen Sie in Österreich andere Aufgaben als bisher?
Pater Andreas: Ja, die Aufgaben werden sich unterscheiden. Ich bin dann Wallfahrtspfarrer, aber auch Seelsorger und regulärer Pfarrer für den kleinen Ort (etwa 850 Einwohner Anmerk. der Red.). Es pilgern etwa 400 000 Leute zum Marien-Wallfahrtsort Maria Taferln. Zur Unterstützung kommen Mitbrüder aus Polen und Tschechien, da viele Besucher aus den Ländern anreisen. Die Oblatenkommunität besteht vor Ort aus drei Mitbrüdern.
Fällt es Ihnen schwer, die Arbeit an der Schule hinter sich zu lassen?
Pater Andreas: Das ist schon schwer. Die Schule ist mir ans Herz gewachsen, da ich mich dort immer sehr wohl gefühlt habe. Ich bin mit den Menschen dort sehr verbunden, besonders mit vielen Lehrern, die ja schon länger als 30 Jahre dort arbeiten. Es ist nicht so einfach wegzugehen.
Wie sahen Ihre Aufgaben konkret aus?
Pater Andreas: Ich bin schon seit 18 Jahren an der Schule als Seelsorger tätig. Zu Beginn war mein Orden noch der Träger des St. Bernhard-Gymnasiums. In dieser Zeit war ich täglich an der Schule. Im Vordergrund standen hier die Gottesdienste und die Gespräche mit Schülern und Lehrern — auch außerhalb der Unterrichtszeiten. Ich habe mit der Schule gelebt.
Ab 2003 hat sich Ihr Tagesablauf aber geändert?
Pater Andreas: Ja, ich habe die Stelle als Rektor des Nikolausklosters übernommen und war immer mittwochs an der Schule. Nach dem Gottesdienst stand ich für Gespräche mit Schülern und Lehrern zur Verfügung. Das Angebot wurde genutzt.
Glauben Sie, dass es den Schülern und Lehrern schwerfällt, sich auf einen neuen Ansprechpartner einzustellen?
Pater Andreas: Das glaube ich nicht. Mein Nachfolger wird Pater Felix Rehbock. Er ist ein sehr offener und aufgeschlossener Mensch. Die letzten sieben Jahre war er Schulseelsorger am Oblatengymnasium Mariengarden in Burlo. Desweiteren ist er für die Jugendveranstaltungen des Ordens tätig. Wie ich, hat auch er sein Abitur am Nikolauskloster nachgeholt und ist so zum Orden gekommen.
Gibt es eine Abschiedsfeier?
Pater Andreas: Ja, ich werde mich am Sonntag, 22. April, um 19 Uhr in der Abendmesse von St. Bernhard verabschieden. Am 28. und 29. April erfolgt die Verabschiedung in der Heiligen Messen im Nikolauskloster.
Wissen Sie schon, ob Sie wieder zurückkommen?
Pater Andreas: Das kann ich nicht sagen, vielleicht ist das meine letzte Versetzung.