OGS: Bedarf, wohin man in der Stadt Willich schaut
Der Offene Ganztag ist ein Erfolgsmodell, aber die Stadt kommt an räumliche Grenzen. Multifunktionale Ideen gesucht.
Willich. Der Offene Ganztag an den Grundschulen ist ein Erfolgsmodell. Die Kehrseite der Medaille: Die Gruppen sind größer als ursprünglich geplant.
Ein zehnprozentiger Aufschlag auf die Soll-Stärke von 25 Schülern pro Gruppe wird im kommenden Schuljahr nicht mehr ausreichen, um jedem Kind einen Platz zu bieten. Das stellt die Schulverwaltung vor große Herausforderungen.
Im Schulausschuss bekam der zuständige Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler den Auftrag, die Raumsituation an jeder Schule zu prüfen.
Noch in diesem Monat wird es außerdem einen Workshop zu diesem Thema geben.
Ziel ist es, neue Ideen zu entwickeln. „Räume könnten multifunktional genutzt werden, ein großer Raum könnte in zwei kleine unterteilt werden und neben Umbau- kämen auch Anbaumaßnahmen in Betracht“, sagte Hitschler.
In Wekeln werde es besonders eng, dort habe man alle organisatorischen Möglichkeiten bereits voll ausgeschöpft. Zum nächsten Schuljahr fehlen 39 Plätze. Dabei ist schon berücksichtigt, dass die Gruppenstärke von 25 Kindern um zehn Prozent erhöht wird. In Wekeln und in der Kolpingschule sollen deshalb Wartelisten eingerichtet werden. Alternativ stünden in Alt-Willich Plätze in der Schule im Mühlenfeld zur Verfügung.
In der Albert-Schweitzer-Schule soll eine halbe Gruppe zusätzlich eingerichtet werden. Die Grundschule Willicher Heide hat keine Ausweichmöglichkeit zu bieten. Deshalb sollen über die Zehn-Prozent-Regelung hinaus fünf „Notplätze“ zur Verfügung gestellt werden.
Nicht zuletzt der Zuzug von Flüchtlingsfamilien wird für eine angespannte Situation an der Neersener Vinhovenschule sorgen. Auch dort soll deshalb eine weitere halbe Gruppe eingerichtet werden. Diese Erweiterungen sorgen für Mehrkosten in Höhe von 95 000 Euro. Gegengerechnet werden können 25 000 Euro Landeszuschüsse und zusätzliche Elternbeiträge (15 000 Euro).
Die SPD hatte beantragt, das Budget für das Schulessen zu erhöhen, und zwar um 25 000 Euro pro Jahr für alle neun Grundschulen zusammen. Der Antrag wurde jetzt an den Arbeitskreis „Offene Ganztagsschulen“ verwiesen.