Neersen Ferienkinder fliegen durchs Sonnensystem

Neersen. · Emmaus-Gemeinde lud zur Ferienaktion.

Die Betreuerinnen im Gemeindezentrum der Emmaus-Gemeinde begleiten die „Weltraumreise“.

Foto: Wolfgang Kaiser

An dem niedrigen, langen Tisch im Kinderraum des Gemeindezentrums der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde herrscht rege Betriebsamkeit. Auf Pappbögen werden Bleistifte voller Konzentration um Schablonen in Raketenform geführt. Bei anderen klappern bereits die Scheren, und die ersten Kinder greifen zu den Buntstiften, die zu Dutzenden auf dem Tisch stehen. „Ich male meine Rakete ganz bunt an“, verkündet Bastian und beginnt mit dem Ausmalen. Marie entscheidet sich hingegen für blaue Punkte, und bei Johanna entsteht ein regelrechtes Raketenhaus mit Fenster und Tür.

„Wenn alle mit ihren Raketen fertig sind, starten wir gemeinsam die große Rakete und begeben uns auf die Reise ins Weltall“, sagt Yvonne Houf. Der Satz der Leiterin der Kinder- und Jugendarbeit in der Emmaus-Kirchengemeinde beflügelt regelrecht. Stifte flitzen über den Zeichenkarton. Einige Zeit später hat jedes der 19 Kinder seine Rakete auf einem Stück Pappe deponiert, auf dem der jeweilige Name steht. „Das ist eure Station. Hier kommt Stück für Stück hin, was jeder von euch für sein Mobile bastelt“, erklärt Houf das Vorgehen.

Die Kinder nehmen auf ihren Sitzen in der „Rakete“ Platz

Dann geht es gemeinsam in den großen Saal, wo die Betreuerinnen Carla und Alissa schon die Rakete vorbereitet haben. Auf dem Boden liegen in Raketenform 19 Sitzkissen. „Wir nehmen jetzt alle langsam und gesittet in der Rakete Platz“, sagt Carla, die selbst die Sitzposition an der Spitze einnimmt. „Ich sitze vorne“, ruft Felix und sichert sich das Sitzkissen direkt hinter der Betreuerin.

„Wir starten jetzt gleich und werden zu den verschiedenen Planeten fliegen. Manche umfliegen wir, auf anderen landen wir. Überall erwarten uns spannende Spiele. Und daran denken: Wenn wir starten, müssen sich alle zurücklehnen“, sagt Alissa und läutet den Countdown ein. Das gemeinsame, laute Abzählen setzt ein. Bei „Los“ lehnt sich die komplette Raketenmannschaft nach hinten. Es wird gelacht und gekichert. Das erste Spiel setzt ein. Die Rakete nähert sich der Sonne, und aufgrund der Hitze muss sich jeder sofort einen Versteckplatz suchen. Kinder krabbeln blitzschnell unter die Tische oder halten sich ihren Sitzplatz über den Kopf – und die Rakete zischt weiter.

Die Spiele lehren auch
etwas über das Sonnensystem

„Wisst ihr noch, welcher Planet der Sonne am nächsten ist? Unsere Nachrichtensprecher Justus und Karlchen haben das heute Morgen erzählt“, sagt Alissa. Ein kurzes Überlegen, dann kommt mit Merkur die richtige Antwort. Doch bevor es zu diesen Planeten und dem nächsten Spiel geht, ist das Basteln einer Sonne für das Mobile angesagt.

Unter dem Titel „Unser Himmelszelt“ hat die Emmaus-Kirchengemeinde zu einer bewegten Osterferienspielaktion eingeladen. 19 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren erleben dabei nicht nur eine Reise durch das All, sondern lernen die Welt kennen. Vom eigenen Kinderzimmer geht es durch Deutschland und auf eine sich anschließende Weltreise. Zusammen mit 13 Betreuern schaut man sich an, wie Kinder auf den verschiedenen Kontinenten leben, was sie essen, ob sie zur Schule gehen, welche Spiele sie spielen und wie ihr Leben generell aussieht. Gemeinsam überlegt man, was man für die Umwelt tun kann, damit es der Welt gutgeht, und schafft ein großes Stoffplakat mit Weltkugel samt Kinderkette und Universum. Den Abschluss bildet der Ausflug ins Universum, bei dem es sich um die Sonne und alle acht Planeten dreht.