Partnerschaftskomitee: Streit um Geld für die Freundschaft
Komitee-Chef von Brechan im Zentrum der Kritik.
Tönisvorst. Harmonisch ist anders. Auch wenn die Beschlüsse am Ende im Einvernehmen gefasst wurden. Es ging um Geld bei der Sitzung des Partnerschaftskomitees Tönisvorst. Und darum, welcher Zweig des Komitees jeweils wie viel Geld aus den Mitteln der Sparkassenstiftung bekommen sollte.
Die ursprüngliche Verteilung hatte folgende Lösung vorgesehen: 8000 Euro für die Partnerschaft mit Stare Mesto (Tschechien), 2200 fürs Schulzentrum und jeweils 900 Euro für Sees (Frankreich) und Laakdal-Vorst (Belgien).
Vorsitzender des Komitees ist Horst von Brechan, der auch gleichzeitig für die Partnerschaft mit Stare Mesto verantwortlich ist. Was letztlich den Ärger ausgelöst hatte. Die Verteilung des Geldes sei nicht nachvollziehbar, hieß es immer wieder und die Kritik wollte seit Monaten nicht verstummen.
Angela Frese, für die Partnerschaft mit Sees verantwortlich, hatte sich für diese Sitzung stark gemacht und gleichzeitig gedroht, die Brocken hinzuwerfen. Peter Joppen aus Vorst, verantwortlich für Laakdal-Vorst, war nicht amüsiert. Auch er war bereit gewesen, sein Amt zu Verfügung zu stellen. Bereits im Vorfeld hatten beide Horst von Brechan aufgefordert, für eine Änderung zu sorgen.
Von Brechan hatte argumentiert, dass eine Veranstaltung mit Stare Mesto nur alle zwei Jahre stattfinden könne — was der Entfernung (rund 1000 Kilometer) geschuldet sei. Außerdem wolle er — anders als seine Kollegen Uli Frese und Peter Joppen — die tschechischen Gäste in Hotels unterbringen. Das koste nun mal Geld.
„Ihm ist sehr deutlich gesagt worden, dass die Art der Geldverteilung nicht in Ordnung ist“, sagt Peter Joppen. Sowohl die Unterbringung französischer wie belgischer Gäste erfolgt stets in Familien und hatte bislang nie besondere Schwierigkeiten gemacht.
Und siehe da, es kam zu einem sehr überraschenden Kompromiss: Jetzt bekommen die Partnerschaften Laakdal-Vorst und Sees jeweils 3500 Euro. Nicht, dass das Geld an anderer Stelle abgezogen worden wäre.
„Hier wurden Reste aus der Partnerschafts-Kasse eingesetzt, die sonst nicht genutzt wurden“, erklärt Peter Joppen. Zusätzlich habe sich von Brechan verpflichtet, zu versuchen, die Tschechen doch in Familien unterzubringen. Das eingesparte Geld solle dann in die Kasse des Partnerschaftskomitees fließen.
Es habe keinerlei Ärger gegeben, erklärt Horst von Brechan gegenüber der WZ auf Nachfrage. Alle hätten schließlich 80 Prozent dessen bekommen, was sie gefordert hätten.
Anderen Stimmen zufolge ging’s allerdings doch sehr emotional zu. So habe der eigentlich für seine Besonnenheit und sein zuvorkommendes Wesen bekannte Uli Frese sich die Brille vom Kopf gerissen und Richtung von Brechan gesagt: „Ich will Dein Geld!“