Personalrat für Verkauf des Rathauses
Die Verwaltung möchte zwei Stellen einsparen und Öffnungszeiten einschränken. Ihr Entwurf sorgt für Diskussionen.
Willich. In den Stadtteilbüros sollen zwei Stellen eingespart werden. Das ist mit kürzeren Öffnungszeiten verbunden. Die Verwaltung hat jetzt einen Entwurf erarbeitet. Er ist bereits beim Personalrat auf Ablehnung gestoßen, aber auch im Haupt- und Finanzausschuss wurde kontrovers diskutiert.
Die Meinungen gehen weit auseinander: Während der Personalrat eine Konzentration auf das Stadtteilbüro anregt und sogar den Verkauf des Schiefbahner Rathauses ins Gespräch bringt, möchte die FDP die kleineren Standorte stärken.
Klaus Schütz als Personalratsvorsitzender hat eine eng beschriebene dreiseitige Stellungnahme vorgelegt. Die Einsparung von zwei Stellen, so sein Hauptargument, werde zu einer „unzumutbaren Belastung“ der verbleibenden Bediensteten führen, da die Arbeit ja nicht weniger wird. Er macht den Vorschlag, das Schiefbahner Rathaus zu verkaufen und ein zentrales Büro in nur einem Stadtteil zu installieren.
Die Verwaltungsspitze hatte dagegen eingeschränkte Öffnungszeiten in den einzelnen Stadtteilbüros vorgeschlagen (siehe Kasten).
Hans-Joachim Donath (FDP) regte an, geplante Öffnungszeiten von Alt-Willich zum Teil auf Schiefbahn und Anrath zu verlagern. Siegfried Kirsch (CDU) riet, zunächst das Ergebnis der Einigungsstelle abzuwarten. „Ich bin in keiner Weise zufrieden“, sagte Franz-Josef Stapel (FDP). Der Grund: „Wir geben die Dezentralisierung auf, die ein Merkmal der Bürgernähe ist.“
„Es gibt immer Lobbyismus, wenn man an Leistungsstandards herangeht“, erklärte dagegen Kämmerer Willy Kerbusch. Und er erinnerte daran, dass das Konzept, zwei Stellen in den Bürgerbüros einzusparen, im Rahmen der Haushaltsberatungen beschlossen worden war. Die jetzt von der Verwaltung vorgeschlagene Lösung bezeichnete Kerbusch als Kompromiss. Denn: „Am wirtschaftlichsten wäre eine zentrale Stelle.“
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid empfahl, die Meinungen aus dem Haupt- und Finanzausschuss in die Gespräche der Einigungsstelle einzubringen. Die Verwaltung möchte das neue Konzept spätestens zum 1. September 2013 umgesetzt haben.