Willich Regen zur Sommernachtsparty, ordentliches Wetter beim Marschieren
Die Niederheider Schützen haben tolle Feier-Tage hinter sich. Und: Montagvormittag will ein Bewerber auf den Vogel schießen.
Schiefbahn. Das Königspaar Norbert und Gabi Erkes lebt zwar in Kleinenbroich, kommt aber in Niederheide sehr gut an. Was nicht so gut ankam: Zur 20. Niederheider Sommernachtsparty am Freitagabend kamen weniger Besucher als in den Vorjahren. Das lag nicht an der Cover-Band „La Vida“, sondern vielmehr am Wetter. Gegen 21 Uhr setzte ungewöhnlich starker Regen ein.
Völlig verregnet war das Fest bis Sonntag aber nicht. Und Johannes Bäumges, seit Januar Präsident der St. Johannes-Bruderschaft Niederheide, konnteSonntagabend sehr ruhig schlafen: Er wusste bereits, dass es heute Vormittag (ab 10 Uhr) einen Schützen geben wird, der den Königsvogel von der Stange holen will.
König Norbert Erkes zog eine positive Bilanz: „Es war eine schöne Zeit.“ Bereits vor sechs Jahren hatte er im Mittelpunkt gestanden, als Minister von Marco Brocker. Er hatte neben seiner Königin etliche Familienmitglieder um sich herum, Sohn, Schwiegertochter sowie Tochter Yvonne (33) und Enkelin Emely. Die Fünfjährige machte als Blumenmädchen mit, während die Tochter an der Seite des Königsoffiziers Richard Osburg zu sehen war. „Meine Frau wollte nicht an vorderster Front mitmachen“, sagte Osburg, der Anfang des Monats seine Goldhochzeit gefeiert hatte.
Am Samstagabend war das Festzelt gut besucht. Gut zwei Dutzend Mitglieder des Schiefbahner Löschzugs feierten mit, zu Gast war Volker Schäfer, der Kleinenbroicher Schützenkönig. Denn Norbert Erkes macht bei den Kleinenbroicher St. Sebastianern mit. Ein Höhepunkt am Samstag waren die Königstänze. Das Königspaar — sie im blassrosafarbenen Ballkleid — tanzte den Disco-Fox zum Helene-Fischer-Hit „Das ist unser Tag“.
Am Sonntag lachte dann die Sonne, der Regenschirm konnte zu Hause bleiben. Im Zelt wird traditionell gefrühstückt. Brötchen sind der Normalfall, aber der Zug „Wer weet watt kütt“ hat es sich zur Angewohnheit gemacht, Schweinshaxen zu essen. Und Präses Jürgen Lenzen ließ sich ebenfalls eine Haxe schmecken.
Ein Augenschmaus: Das neue Amazonencorps „Immer joot dropp“, bestehend aus Ina Schiffer, Heike Schindler, Susanne Häser, Anna Abel und Stefanie Nickolay. Der Schützenplatz lag allerdings in einem Sperrbezirk. Hintergrund war eine für Pferde ansteckenden Krankheit: Das Reiten war erst ab Wilhelm-Hörmes-Straße erlaubt. Die Amazonen feierten Premiere, dagegen verabschiedete sich der Zug „Morgen Leute“ aus Altersgründen.
Es gab diesmal ungewöhnlich viele Ehrungen: Zwei besonders verdiente Schützen wurden zu Ehrenmitgliedern erklärt, Alfred Kopp und Heinz Model. Kopp (72) war 30 Jahre lang im Vorstand, davon neun Jahre als Präsident. Er bekam auch das St. Johannes-Ehrenkreuz. Model (73) war 55 Jahre lang Zugführer bei „Morgen Leute“ — und vor 40 Jahren Minister.