Tönisvorst Rosentalhalle wird zur Flüchtlingsunterkunft

Die Sporthalle in St. Tönis ist ab sofort für den Vereins- und Schulsport geschlossen.

Foto: Reimann

Tönisvorst. Die Rosentalhalle an der Gelderner Straße in St. Tönis ist ab sofort für den Vereins- und Schulsport bis auf Weiteres geschlossen. Sie wird nun für 100 Flüchtlinge vorbereitet. Vermutlich schon in der kommenden Woche werden die ersten Menschen dort untergebracht. Das bestätigte Bürgermeister Thomas Goßen auf Nachfrage.

60 Flüchtlinge wurden der Stadt Tönisvorst von der Bezirksregierung Arnsberg in den vergangenen beiden Wochen zugewiesen. „Die hohen Zahlen und die Geschwindigkeit der Zuweisungen führen zu Entwicklungen, in der innerhalb von Tagen und Stunden sämtliche Planungen gegenstandslos werden“, so Goßen. Zum Vergleich: Waren es im Juli dieses Jahres noch 23 Flüchtlinge, die der Stadt zugewiesen wurden, stieg die Zahl im August auf 37 und im September auf 67.

„Und bis morgen werden es für den Oktober bereits 46 sein“, sagt Goßen. „Uns ist bewusst, welche Verwerfungen die von uns nicht gewollte Inanspruchnahme einer solchen Halle auslöst. Wir haben allerdings im Augenblick keine andere Wahl mehr.“ Mit Vertretern der Sportvereine, die die Rosentalhalle nutzen, sei man im Gespräch, um nach Ausweichquartieren zu suchen — auch wenn diese sehr begrenzt seien. Betroffen sind 42 Stunden Vereins- und 39 Stunden Schulsport.

„Makulatur“ ist laut Thomas Goßen damit auch die Planung, durch das ehemalige Daihatsu-Gebäude sozusagen einen „Puffer“ zu schaffen und die bereits als Flüchtlingsunterkünfte genutzten Sporthallen in der Jahnsportanlage in St. Tönis und die Halle am Wiemespfad in Vorst wieder für ihre eigentliche Benutzung freizugeben. „Zudem haben wir alles, was der Immobilienmarkt hergibt, zusätzlich angemietet, um Flüchtlinge unterzubringen“, so der Bürgermeister. Der zweite Bauabschnitt des Daihatsu-Gebäudes werde noch in diesem Monat fertig.

Inzwischen habe man sich auch an die Bezirksregierung gewandt, um prüfen zu lassen, wie viele Flüchtlinge der Stadt weiter zugewiesen werden. Denn inzwischen seien die Kapazitätsgrenzen erreicht. Hinzu kommen laut Goßen inzwischen erhebliche Probleme, die für eine Unterbringung von Menschen nötigen Materialien wie Betten oder Bodenabdeckungen zu beschaffen. „Das wird von Woche zu Woche schwieriger.“ Die Frage nach den Kosten hierfür sei mittlerweile zweitrangig. msc