Stadtgeflüster Rot und Weiß sind tolle Farben

Der Stadtflüsterer schaut auf den Vorster Zug zurück und hat Baustellen und Schulen besucht.

Foto: Kurt Lübke

Willich/Tönisvorst. Kinder, wie die Zeit vergeht! Da haben wir doch tatsächlich schon den ersten Karnevalszug hinter uns. Er ist auch der Grund dafür, warum das Stadtgeflüster seinen beliebten und angestammten Montagsplatz geräumt hat. Nur falls Sie sich gestern gewundert haben. Ja, für Vorst hat der Stadtflüsterer gern ein bisschen Platz gemacht. Als, kurz zurück zu diesem feierlichen Samstag in Vorst. Rot und Weiß — das waren die Farben der Freude — über 40 Jahre Karneval in der gleichnamigen Gesellschaft und über 30 Jahre Straßenkarneval — nach der Zwangspause nun endlich erreicht. Rot-weiße Glückwünsche zu diesem gelungenen Comeback. Oder wie formulierten es Vorster Karnevalistinnen auf einem Pappschild: „Ihr seid toll!“

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Bleiben wir Rot-Weiß, verlassen aber kurz gedanklich diese letzte Sessionswoche vor den tollen Tagen und wenden uns Weihnachten zu. Nein, nicht 2018, eher dem zurückliegenden. In diese Stimmungslage bringt uns nämlich nach wie vor der wunderschöne, rote Baumschmuck eines Hauses an der Willicher Straße in Schiefbahn. Dort hängen große Kugeln in den zwei Bäumen im Vorgarten. Könnte noch von Weihnachten her rühren, könnte aber auch ein Spiel mit dem weiß-roten Fassaden-Anstrich sein. Vielleicht hält es der Hausbesitzer mit den Kölnern: „Ruet un wiss — wie lieb ich dich.“ Jedenfalls sehr geschmackvoll.

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Wir bleiben — Sie ahnen es vielleicht bereits — bei den Stadtgeflüster-Farben dieser Woche: bei Rot und Weiß. Die trägt auch die neue Zufahrtsbeschränkung auf dem Parkplatz vor dem St. Bernhard-Gymnasium in Schiefbahn. Der ist dafür bekannt, dass man dort nach vielen Regentagen an einigen Stellen kaum mehr trockenen Fußes vom Auto zum Schulhof kommt. Ob das der Grund dafür ist, dass nun Fahrzeuge, die mehr als 1,95 Meter „Gardemaß“ haben, nicht mehr hineinfahren können? Autofahrer von einer Körpergröße von zwei Metern und mehr sind allerdings nicht ausgeschlossen. Sie können die neue Sperre einfach umgehen.

Foto: Kurt Lübke

Rot-weiße Baken und Durchfahrtsverbotschilder zieren bekanntlich zurzeit und auf Dauer den Willicher Markt. Dort hat die Umgestaltung ja unlängst begonnen, ein großes Thema vergangene Woche. Eines muss man vom Spatenstich noch erzählen: von einer Stellenausschreibung, die plakativer kaum sein kann. Willich Bürgermeister Josef Heyes hatte bewusst eine höhere Position gewählt und sich etwa 50 Zentimeter hoch in den angeschütteten Sandhaufen gestellt, um sich auf dem Willicher Markt Gehör zu verschaffen. Wie gesagt: Anlass der Rede war der Spatenstich zur Umgestaltung des Plaztes. Heyes lobte in dem Zusammenhang die Projektleiterin seitens der Stadt, Iveta Andres. Zugleich hob er die Bedeutung, vor allem den Bedarf guten Personals im Tiefbau, hervor. Weitere Leute sucht die Stadt Willich offenbar händeringend: „zwei Tiefbauingenieure“ mindestens. Die suchte Heyes sozusagen stante pede von seinem Sandhügel aus. Stellenausschreibung direkt auf der Baustelle — das gibt es nicht alle Tage. Schade: Bei allem Interesse an der neuen Baustelle — ein Ingenieur auf Stellensuche kam nicht vorbei.

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„Leonardo trägt Narrenkappe“ — gemäß diesem Motto feiert die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule am Altweiberdonnerstag ab 11.11 Uhr am Standort Schiefbahn wieder ihre traditionelle Karnevalsfeier. Und zur großen Freude der Schule: De Prinzessin kütt! Kinderprinzessin Leonie II. hat sich — wie (fast) jedes Jahr — mit ihrer Tanzgarde angesagt. Die Schüler zeigen, was sie in der Tanz-AG gelernt haben, außerdem wird das beste Kostüm aus jeder Jahrgangsstufe prämiert! Bei Geschicklichkeitsrallyes winken kleine Preise. Die Schulgemeinde freut sich auf den hohen Besuch und das närrische Treiben! Helau!

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Schade, schade: Beim Kamelleregen 2018 konnte der Karnevalszugverein Aach Blenge leider keine Gummibärchen-Flut am Tulpensonntag nach Anrath holen: Zwar wurde das Finale überzeugend erreicht, aber dort reichte es am Ende nicht: „Leider ist das Ergebnis noch eindeutiger wie im letzten Jahr. Platz 8 mit ernüchternden 633 Stimmen im Finale. Das sind 275 Stimmen Abstand auf Platz 3“, heißt es auf der Facebook-Seite der Karnevalisten. Noch schlechter lief es für Melanie I., Apfelstadtkönigin aus Tönisvorst: Sie verpasste das Finale deutlich. Mit ihrem Vorhaben, beim Zug in Vorst die Gummibärchen regnen zu lassen, wäre sie ohnehin ins Schleudern gekommen: Die Auslosung war erst gestern, also zwei Tage nach dem besagten Zug.

Foto: Kurt Lübke

50 Jahre Frauenchor 1968 Anrath: 35 Sängerinnen nehmen unter dem Dirigat von Gabriele Köhler fünf Jahrzehnte zum Anlass, sich durch vielfältige musikalische Auftritte bei ihrem Publikum für seine langjährige Treue und Begleitung zu bedanken. So soll das Jahr 2018 zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte werden, auf die auch der Gründer des Chores, Chordirektor Hans Egon Dülks, mit Stolz zurückblicken kann. Am Sonntag, 11. März, 17 Uhr, findet zum Auftakt des Veranstaltungskalenders in der Anrather Pfarr- kirche eine „Geistliche Abendmusik“ statt. Am Sonntag, 8. April, 10.30 Uhr, umrahmt der Chor musikalisch die Wortgottesfeier im Anrather Altenheim St. Josef. Am Sonntag, 6. Mai, 11 Uhr, finden sich im Außenbereich der Anrather Josefshalle viele befreundete Chöre zu einem stimmungs- vollen Freundschaftssingen ein. Vom 31. Mai bis 3. Juni sind die Sängerinnen auf ihrer Jubiläumschor reise in Bad Soden-Salmünster. Und am Samstag, 29. September, 17 Uhr, beginnt das Jubiläumskonzert in der Josefshalle.

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Auch die letzte Meldung im Geflüster kommt heute aus Anrath. Nach wie vor wird dort nach einem neuen Eigentümer für die Alleeschule gesucht. Seit Januar 2017 wird das Gebäude für 1,15 Millionen Euro im Internet angeboten. Nicht erwähnt wird in der Beschreibung, dass der Planungsausschuss die Fassade unter Denkmalschutz gestellt hat. Derzeit steht das Gebäude leer — und auch der Schulhof ist meist unbenutzt. Ein uraltes Schild erinnert dort an die Zeiten, als hier Kinder spielten: „Der Stadtdirektor“, den es in Willich schon seit 1995 nicht mehr gibt, verbietet immer noch das Befahren — und auch Hunde dürfen auf dem Hof nicht ausgeführt werden.