Schützenfest in Niederheide Gelungenes Jahrhundert-Schützenfest

Schiefbahn · In diesem Jahr feiern die Schützen der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide ein „Schützenfest XXL“: Die Bruderschaft begeht das 100-jährige Bestehen der Gemeinschaft mit einem bunten Programm.

Für die Parade am Sonntag hatte der Regen aus der Nacht zuvor pünktlich am frühen Morgen aufgehört.

Foto: Norbert Prümen

Sie feiern Traditionen und Beständigkeit, aber auch den Wandel, der den Fortbestand sichert: Mit dem Großen Zapfenstreich am Haus ihres Ehrenpräsidenten Hans Brocker haben die Schützen der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide am Donnerstagabend ihr Jubiläums-Schützenfest zum 100-jährigen Bestehen begonnen. Rund 1000 Schützen mit Begleitungen hatten sich dazu „im Fließ“ versammelt.

Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Germania Willich und dem Bundesschützenkorps Korschenbroich, die die Serenade und den Zapfenstreich spielten. Danach wurde mit den „Kleinenbroichern“ die Auftaktparty gefeiert. In seiner Ansprache bezeichnete der Ehrenpräsident das Jahr 1924 als „Stunde 0“ der Bruderschaft, 2024 sei „Stunde 1“. Er freute sich über die Weiterentwicklung der Bruderschaft, die seit einigen Jahren auch Frauen und Mädchen aufnimmt.

Das Ergebnis: Die Niederheider Bruderschaft zählt mittlerweile 487 Köpfe, davon sind 20 Prozent Frauen beziehungsweise auch 120 Jungschützen. Im Rückblick auf den Auftaktabend meinte Hans Brocker am Sonntagvormittag: „Es war eine tolle Stimmung. Ein Großer Zapfenstreich am Abend macht einen ganz anderen Eindruck, auch mit den brennenden Fackeln, die die Freiwillige Feuerwehr aus Schiefbahn getragen hat.“

Die 25. Niederheider Sommernachtsparty (Open Air) am Freitagabend war ein großer Erfolg mit einem rekordverdächtigen Ergebnis. „Das sichert uns die Kosten für das Schützenfest insgesamt“, sagte Pressewartin Bettina Kröppel. Dazu habe die Firma Rasen Peifer die Kosten für das Höhenfeuerwerk übernommen – auch das eine Hilfe für die Schützen. Mit fünf Gast-Schützenzügen unter anderem aus der Stadt Rehau, aus Lörick und aus Schiefbahn war das Regiment bei der Vorparade am Samstag das bislang größte zu diesem Termin. Der „Niederheider Tanzabend“ mit der Band Just:is brachte dann ebenfalls hohe Besucherzahlen im Zelt und auf dem Vorplatz – dazu beste Stimmung bei allen Feiernden.

Das Wetter spielte den Schützen dann in die Hände: Der Regen in der Nacht zu Sonntag hörte pünktlich am frühen Morgen auf, sodass König Frank Niessen, die Minister Thomas Knops und Andreas Westerfeld sowie Königsoffizierin Clara Niessen bei der Totenehrung und der Wachparade am Vormittag bestes Schützenfest-Wetter erlebten. Die Parade der Schützen bot ein gutes Bild. Niedlich anzusehen waren dabei die Jüngsten – Tellschützen, Vogelträgerinnen und die wahrscheinlich jüngste Amazone der Bruderschaft. „Das Fest ist ein ,once in a lifetime‘-Erlebnis. Besonders beeindruckend fand ich den Fackelzug am Donnerstagabend und wie Just:is am Samstagabend das Zelt gerockt haben“, so die Zwischenbilanz des Königs am Sonntag.

Mit Rainer Schumacher begrüßten die Niederheider einen Gast aus Ahrweiler, den sie im Rahmen der Hilfsaktionen nach der Flutkatastrophe kennengelernt hatten. „Es ist sehr schön hier, alles ist viel lockerer als bei uns“, meinte der 59-Jährige zusammenfassend.

Nach der Wachparade fand das Frühkonzert mit Ehrungen im Zelt statt. Dabei gab es eine entscheidende Erweiterung, auch für die Folgejahre: Die Bruderschaft hat zwei neue Ehrungen eingeführt: den Hohen St.-Johannes-Orden und das St.-Johannes-Verdienstkreuz, um verdiente Schützen auszuzeichnen. Insgesamt sind der amtierende Präsident Johannes Bäumges und alle Verantwortlichen mit dem bisherigen Verlauf hochzufrieden: „Die Stimmung ist sehr gut. Es sind viele ältere Niederheider, die eigentlich nur noch passiv dabei sind, wieder in Uniform gekommen“, sagte Pressewartin Bettina Kröppel.

Für den Sonntagabend war nach der Königsparade der Tanzabend mit der Band alive und den Stargästen De Räuber aus Köln geplant. Am Montag, 19. August, geht das Jubiläumsfest um 10 Uhr mit dem Vogelschuss weiter. Der wird besonders spannend, denn Leo Schaps (König im Jahr 2012) tritt gegen seine Frau Conny an. Sollte sie den Vogel abschießen, wäre sie die erste Königin in der Geschichte der Niederheider Bruderschaft.