Schlossfestspiele in Neersen Tierische Zwiegespräche bei der Gartenlesung in Neersen
Neersen · Seit mehr als 20 Jahren gehört die Gartenlesung unter Leitung von Christine Csar zum Rahmenprogramm der Neersener Schlossfestspiele.
(wic) „Seit ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.“ Das soll Arthur Schopenhauer einst gesagt haben. Und tatsächlich kann man zuweilen den Eindruck gewinnen, manche Menschen sind den Tieren mehr zugetan, als anderen Menschen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gartenlesung, die fest zum Rahmenprogramm der Neersener Schlossfestspiele gehört, die tierischen Freunde des Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Christine Csar, die seit mehr als 20 Jahren zum Ensemble der Festspiele gehört und als Darstellerin, Assistentin, Regisseurin und Organisatoren aktiv ist, hat in diesem Jahr unter dem Motto „Einfach tierisch!“ zahlreiche, vor allem humorvolle Texte und Lieder herausgesucht, um sie auf kleiner Bühne im Schlossgarten zu präsentieren.
Zur Seite standen ihr dabei die Schauspielerinnen Amani El Sadek, Reinhild Köhncke und Daniela Michel sowie Sven Post und Kay Szacknys, die allesamt den Gästen der Abendstücke und des Kinderstücks bestens bekannt sind. Es war interessant, die Darsteller in einem anderen Rahmen, ganz nah, auf kleiner Bühne, ohne Kostüm und Maske zu erleben.
Gut 100 Gäste waren gekommen, um den Texten und Liedern des kleinen Ensembles zu lauschen, die immer mal wieder von Christine Csar an der Gitarre, Reinhold Köhncke am Akkordeon und Amani El Sadek mit dem Cajon begleitet wurden. Bei der Auswahl der Gedichte, Geschichten und Lieder konnte Regisseurin Csar aus dem Vollen schöpfen: Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Manfred Kyber, Theodor Storm, Wilhelm Busch und Reinhard May – sie alle haben Texte geschrieben und teilweise vertont, in denen tierische Wesen im Mittelpunkt stehen. Dabei hat Csar sich auf die humorvollen Texte konzentriert, sodass die Zuhörenden der ausverkauften Lesung immer wieder schmunzeln und lachen mussten.
Besonders das Zwiegespräch des brütenden Spatzenpaars Herr und Frau Lups, das Reinhild Köhncke und ihr Mann Sven Post vortrugen, fand großen Anklang. Sie glücklich: „Eins piepst sogar schon im Ei.“ Er sarkastisch: „Dann wird es ein Weibchen.“ Sie: „Gewiss, es wird ein Weibchen. Die Intelligenz regt sich am frühesten.“ Aber auch das Lied „Es gibt Tage, da wünscht’ ich, ich wär’ mein Hund“ von Reinhard May, das Christine Csar gekonnt zum Besten gebracht, kam sehr gut an.
Am Samstag, 14. August, 17 Uhr, wird die Gartenlesung mit den Ensemblemitgliedern noch einmal wiederholt. Karten gibt es zum Preis von zehn Euro an der Theaterkasse, den Vorverkaufsstellen und im Internet unter: