Schützen müssen mehr zahlen
Die Niederheider St. Johannes-Bruderschaft will Veranstaltungen streichen und hat mit steigenden Kosten zu kämpfen.
Schiefbahn. Bei der Generalversammlung der St. Johannes-Schützenbruderschaft Niederheide im Niederheider Hof wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen. So wird der Schützenfest-Dienstag künftig gestrichen. Und ab 2012 wird der Mitgliedsbeitrag für erwachsene, aktive Schützen von 40 auf 55 Euro steigen. Diese Entscheidung wurde mit überwältigender Mehrheit getroffen.
Der stellvertretende Geschäftsführer Alexander Klingspohn hatte vor dem Hintergrund steigender Musik-Kosten sogar eine Erhöhung auf 60 Euro veranschlagt. 386 stimmberechtigte Mitglieder hat die Niederheider Bruderschaft, 130 waren zur Versammlung gekommen.
Unter anderem standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Geschäftsführer Thomas Wagner stand aus beruflichen Gründen für das Amt nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger heißt Erik Wolf. Michael Fuchs wurde als Schatzmeister im Amt bestätigt, ebenso wie die Beisitzer Heinz Heußen, Oliver Nellen und Marcus Schreiber.
Nach neun Jahren kandidierte Peter Schmidte nicht wieder als Vizepräsident. Als Nachfolger wurde Johannes Bäumges gewählt. Ralf Schiffer heißt der neue Beisitzer — seine Wahl wurde erforderlich, nachdem der bisherige Amtsinhaber Erik Wolf den Posten des Geschäftsführers übernommen hatte.
Präsident Alfred Kopp warb erfolgreich für die Beitragserhöhung um 15 Euro. Davon werden ab 2012 fünf Euro als zusätzliches Königsgeld ausgezahlt. Bislang hatten viele Schützen 50 Lose für 25 Euro gekauft. Die große Tombola entfällt ab dem kommenden Jahr, dafür sind am Schützenfest-Samstag und -Sonntag Sonderverlosungen im Zelt vorgesehen.
Alfred Kopp hatte die Beitragserhöhung auch unter dem Aspekt der Gerechtigkeit „verkauft“: Wer brav Lose gekauft hatte, kommt jetzt unterm Strich sogar günstiger davon. Dafür werden diejenigen, die sich vor dem Loskauf gedrückt hatten, auch zur Kasse gebeten.
Mit dem Schützenfest-Dienstag stirbt bereits ab diesem Jahr die Jux-Parade, die Königskrönung findet künftig am Montagabend statt. Außerdem wurde beschlossen, dass eine von drei jährlich stattfindenden Offiziersversammlungen wegfallen soll. Ehrenbrudermeister Hans Brocker kritisierte, „dass die Jugendarbeit in Niederheide vernachlässigt wird“. Es gebe keine klassische Jugendabteilung mehr.
Künftig müssten wieder Jugendzüge gebildet und in die Bruderschaft integriert werden. Vorstandsmitglied Marcus Schreiber appellierte an die Schützen, die Kinder zu den „Tellschützen“ zu geben, anstatt sie im eigenen Zug mitmarschieren zu lassen. rudi