Spaß mit Spich zum Jubiläum
Ein Freundschaftsspiel mit dritter Halbzeit, Blumen zu Vatertag und ein Schnaps vom Bürgermeister sind Themen der Woche.
Willich/Tönisvorst. Fair, ausgeglichen, spaßig — so lautete das Fazit, das Spielverein St.Tönis und der 1. FC Spich nach der Partie ihrer Alt-Herren-Mannschaften am Samstag in der dritten Halbzeit zogen. 3:3 trennten sie sich beim Freundschaftsspiel anlässlich des 100-jährigen Bestehens beider Vereine.
SV St. Tönis und der Gastverein wurden 1911 gegründet. Beide tragen auch dieselben Farben, Schwarz und Gelb. Schon 1961, zum 50-Jährigen, kickten die Vereine. Der 71-jährige Armin Saupper vom 1. FC Spich erinnert sich an die Zeit, allerdings gehörte er damals noch lange nicht zu den alten Herren. Aktiv ist er heute noch — und auffällig, als einziger Spieler mit Zopf.
Weil es doch so schon war, bleiben wir noch etwas bei der Partie: Angefeuert wurden nicht nur die Gäste von den mitgereisten Ehefrauen, sondern natürlich auch die Gastgeber. Detlef Wolf verwies sogar stolz darauf, dass man endlich Nachwuchs für die alten Herren gefunden hätte aus der alten 3. Mannschaft des Vereines.
Mit 42 Jahren im Schnitt war man jünger als die Spicher — nutzte es aber nicht aus. So wurde das Spielfeld verkürzt, um die Laufwege ein wenig kurz zu halten. Was auch dem Wetter geschuldet war — denn die Sonne brannte mächtig. Aber bei allem reichte es für sechs Tore, reichlich Jubel auf beiden Seiten, keine Verletzungen und obendrein Luft für die dritte Halbzeit. Für den Spätsommer ist auch ein Besuch in Spich geplant.
Die beiden ersten Mannschaften wollen sich zur Vorbereitung auf die kommende Saison messen. St.Tönis hoffentlich als neuer Bezirksligist und Spich als immer noch Landesligist. Denn Samstag noch spielte St.Tönis um den Auf-, Spich gegen den Abstieg.
Anfang Juni ist Vatertag. In St. Tönis denkt die eine oder andere schon mit Schrecken daran. Und das aus gutem Grund: Am Muttertag hatten jüngst einige feierfreudige Jungs die Nacht zum Tag gemacht und statt frischer Blumen rohe Eier verteilt. Die wurden mit Schmackes gegen eine Hauswand geworfen, was am nächsten Tag nicht nur eine ziemliche Schweinerei, sondern auch schwer zu entfernen war.
„Über Blumen hätte ich mich mehr gefreut“, sagte die entnervte Hausbesitzerin dem Flüsterer. Ob sie die wohl am Vatertag nachgereicht bekommt? Oder werden dann erneut Eier fliegen?
Mülltonnen bieten im Normalfall keinen schönen Anblick. Doch eine löbliche Ausnahme davon ist dem WZ-Fotografen Kurt Lübke vor einigen Tagen am Kodi-Parkplatz in St. Tönis auffallen (Foto oben): Mit Grün, Blüten und Jägerzaun verziert, stehen die Tonnen dort in Reih’ und Glied. Merke: Mülltonnen können auch ein Hingucker sein.
Vor einer Woche grübelte der Stadtflüsterer an dieser Stelle über einen ehemaligen Ratsherren nach, der sich jüngst am Bürgerhaushalt der Stadt Tönisvorst mit mehreren Anträgen beteiligt hatte. An der Handschrift war er gut zu erkennen. Besagter Ratsherr hat dem Flüsterer allerdings erzählt, dass er nur drei kleine Anträge eingereicht habe. So unter anderem den Vorschlag, die Bücherei bis auf den Kinderbereich zu schließen und den Stadtkulturbund im Rathaus anzusiedeln. Ebenso glaubt besagter Ratsherr, bei den übrigen Vorschlägen diverse Alt-Anträge aus verschiedenen Fraktionen erkannt zu haben. Was so ja wohl auch nicht vorgesehen wäre.
Seit der Fußball-WM 2006 in Deutschland gehört das „Public Viewing“ in der Anrather Josefshalle zur sportlichen Tradition. Die soll selbstverständlich auch fortgesetzt werden, wenn demnächst die besten Fußballfrauen der Welt in Deutschland dem runden Leder nachjagen: Vom 26. Juni bis 17. Juli werden dort wieder die Deutschland-Spiele auf Großleinwand übertragen — vorausgesetzt, dass die deutschen Damen tatsächlich bis ins WM-Endspiel kommen.
Neue Besen kehren gut — so auch bei der Jungen Union in Willich. Die wird auf ihrer nächsten Mitgliederversammlung einige Vorstandsposten neu besetzen, da bisherige Amtsinhaber studien- oder berufsbedingt keine Zeit mehr haben. Außerdem ist Willichs Kämmerer zu Gast. Anders als in der Einladung zu lesen ist, schreibt er sich aber ohne h: Trotz neuer Besen ist er kein Kehrbusch, sondern ein Kerbusch.
Bleiben wir noch kurz bei Kämmerer Willy Kerbusch: Dessen Büro liegt hoch oben unterm Dach des Neersener Schlosses. Besucher, die ihn zu Fuß aufsuchen, kommen da gelegentlich ganz schön außer Puste. Der Herr über die Willicher Haushaltszahlen weiß dabei ganz genau, wie viele Stufen es bis zu ihm zu erklimmen gilt: exakt 95. „Von meinen 95 Kilo könnte ich bei häufigen Kletterpartien also ein wenig verlieren“, erklärte in der vergangenen Woche — etwas außer Atem — ein Besucher.
Um zu Willichs Bürgermeister zu kommen, müssen Besucher nicht ganz so hoch hinaus: Josef Heyes hat sein Büro „nur“ im zweiten Stock des Schlosses. Seit Beginn der Festspiel-Proben dürfte die Anzahl der Gäste sprunghaft in die Höhe gegangen sein: Ausdrücklich bot er bei der Vorstellung des Ensembles den Schauspielern an, bei Problemen zu ihm zu kommen. Ein Schnäpschen gegen Halsweh stehe immer bereit.
Die Schlossfestspiele in Neersen gehen mit der Zeit: Früher gab’s Presseinformationen auf bedrucktem Papier, heute sind die gleichen Informationen auf USB-Stick zu finden. Eine Homepage hat die Freilichtbühne auch schon seit Jahren. Seit wenigen Wochen hat sie aber noch zusätzlich 18 Freunde (Stand: vergangene Woche) auf einer anderen Ebene: Auch auf Facebook sind die Festspiele jetzt zu finden.
Sie geht wieder richtig: Die Rede ist von der Kirchturmuhr von St. Cornelius in St. Tönis. Kürzlich hatten wir an dieser Stelle geflüstert, dass eines von vier Zifferblättern immer die falsche Zeit anzeigt. Doch seit einigen Tagen gibt auch die Uhr in Richtung Rathaus wieder korrekt an, was die Stunde geschlagen hat.
Es war Samstag eine schweißtreibende Arbeit am Corneliusweg in St. Tönis, verständlich, wenn aus einem Einfamilienhaus eine Königsburg werden soll. Schützenkönig Norbert I. Hilgers, seine Minister und Helfer stellten die Bauelemente auf. Das Heimatschützenfest der Artilleriegruppe St. Tönis beginnt am 27. Mai.