Nachwuchs im Storchennest
Zum zweiten Mal hintereinander melden die Naturschützer einen Bruterfolg im künstlichen Horst an der Clörather Mühle.
Süchteln/Anrath. Stolz thront der Storch auf seinem Horst. Seit einigen Tagen wuseln im Nest zwei niedliche Jungen. Die jungen Storchen-Eltern kümmern sich intensiv um ihren Nachwuchs. Während Papa-Storch auf dem umgewidmeten alten Telegrafenmast an der Clörather Mühle im Naturschutzgebiet zwischen Süchteln und Anrath Wache schiebt, ist Mama-Storch auf Nahrungssuche. Alle paar Stunden wechseln die Tiere sich ab.
Die erste Brut nach mehr als 100 Jahren gab es im vergangenen Jahr. „Jetzt — so scheint es — tummeln sich gleich zwei Küken im Nest“, sagt Reinhard Bräutigam, Landschaftsplaner beim Kreis Viersen.
Dass der Weißstorch wieder im Kreis brütet, ist ein Erfolg der Naturschutzarbeit. Der Kreis Viersen hat in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund und der Biologischen Station Krickenbecker Seen im Clörather Naturschutzgebiet Salbruch eine 125 Hektar große Oase geschaffen. Auch die jahrelange behutsame Bewirtschaftung der kreiseigenen Grünlandflächen durch Landwirte hat zum Erfolg der Maßnahmen beigetragen. Entstanden ist ein Paradies ist für Kühe, Zwergtaucher, Enten, Gänse — und Störche. Bräutigam: „Die Tiere fühlen sich in dem Biotop mit Kleingewässern, Feuchtwiesen und naturnahen Uferstreifen sichtlich wohl.“
Die Naturschützer haben einen Wunsch. Bräutigam: „Spaziergänger und Radler sollten die sensiblen Tiere in Ruhe lassen und die Storchenfamilie aus der gebotenen Distanz betrachten.“ In sicherer Entfernung gibt es einen Aussichtspunkt, von dem aus das rege Treiben im Nest bei etwas Geduld mit dem Fernglas beobachtet werden kann.