Spielen und klönen im Vorster Demenzcafé
Die Seniorenhilfe unterstützt das Angebot in der „Alten Post“ am Markt. Sieben Ehrenamtler helfen den Erkrankten.
Vorst. Die älteren Damen und Herren im Demenzcafé in der „Alten Post“ am Vorster Markt waren gut aufgelegt. Erstmals war der 63-jährige Norbert Zanders mit seinem Keyboard gekommen. Zu den Klängen von „O du schöner Westerwald“ oder „Es klappert die Mühle“ wurde mitgesungen, geklatscht, teilweise auch getanzt. „Zuerst war ich skeptisch, aber dann hat es mir immer mehr Spaß gemacht“, sagte die 75-jährige Marga Kellerwald.
Sie ist eine der sieben Damen, die sich ehrenamtlich um die Demenzkranken kümmern, mit ihnen klönen, aus Büchern vorlesen oder spielen. Die anderen sind Christine Brachmann, Antonie Schmidt, Monika Zimmermann, Agnes Wollziefer, Gabi Rustenholz und Margarete Janßen.
Letztere führt seit Langem die Vorster Seniorenhilfe als Vorsitzende an. Margarete Janßen hatte vor Monaten gemeinsam mit der Leiterin der städtischen Begegnungsstätte, Marlies Deus, die Idee gehabt, solch ein Angebot auch in Vorst zu machen.
Und die in vielen Bereichen engagierte Seniorenhilfe hatte durch Spenden und Beiträge als „Anschubfinanzierung“ 900 Euro zur Verfügung gestellt, mit der bereits Gutes und Nützliches getan wurde. So wurden damit eine zweitägige Schulung für die Ehrenamtlichen oder Spiele, Bücher und Schwingtücher finanziert. Am Dienstag wurde nach einer kleinen Stärkung mit Getränken, Rosinenbrot und Käse „Vertellekes“ gespielt oder aus Büchern wie „Omas Nähkästchen und Opas Geigenkasten“ vorgelesen.
Seit Mitte Juni hat das Vorster Demenzcafé jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. „Es ist sehr schön hier, auch weil wir viel lachen“, sagte eine 82-jährige Vorsterin, die das Café regelmäßig besucht.
Mit dabei beim Unterhaltungsnachmittag mit Norbert Zanders war auch die städtische Seniorenberaterin Petra Davids. „Es wäre schön, wenn wir noch einige Ehrenamtliche hätten, die die Senioren zu Hause abholen und zu uns bringen“, wünschte sich Marlies Deus. Bislang macht dies Wolfgang Schmidt alleine. „Und es können noch Demenzkranke zu uns kommen, auch mit den Angehörigen, zu einem Schnuppertag“, sagte die Leiterin.