St. Katharina: Das neue Herz der Kirche
St. Katharina hat einen neuen Altar. Am Sonntag wird er vom Bischof geweiht.
Willich. Er scheint über dem alten Ornamentfußboden zu schweben. Dabei ist der neue Altar von St. Katharina fünf Tonnen schwer, und die ihn umgebenden Bodenplatten aus hellem Belgischen Granit sind ebenfalls keine Leichtgewichte. Doch geschickt gesetzte Schattenfugen lassen den Eindruck ungeheurer Leichtigkeit entstehen. „Dezent und modern“, nennt Pastor Jürgen Lenzen das neue Herz der Willicher Pfarrkirche. Am Sonntag wird es von Bischof Johannes Bündgens feierlich geweiht.
„Eine solche Weihe erlebt man wohl nur einmal im Leben“, sagt Lenzen begeistert. Es sei für ihn sehr berührend gewesen, als am 7. Februar der Altar vom Schwertransporter in die Kirche gebracht wurde. „Ich habe schnell gemerkt, dass die Mitte, in der wir das Mahl des Lebens gemeinsam feiern und das Wort der Schrift hören, bisher fehlte.“
Altar und der nahe davor stehende Ambo, von dem aus das Wort verkündet wird, bilden eine gemeinsame Achse und werden durch eine Fuge miteinander verbunden. Zusammen mit den neuen Bodenplatten fließt diese Achse wie ein Teppich in den Kirchenraum hinein. Der ebenfalls neue Osterleuchter aus Metall im Mittelgang setzt diese Linie fort.
Seit der Sanierung der Kirche verfügte St. Katharina an gleicher Stelle lediglich über einen mobilen Holzaltar. Sein bronzener Vorgänger im Hochchor war entfernt worden. „Der neue Altar sollte Gewicht und Größe haben, um in der recht großen Pfarrkirche auch zu wirken“, nennt Pfarrer Lenzen eine der Vorgaben. Wichtig sei es der Pfarre auch gewesen, den sanierten neugotischen Fußboden zu erhalten. „Ein rückstandsloser Rückbau sollte später möglich sein.“ Bodenplatten und Altar wurden daher trocken auf eine Folie gesetzt. Sie können wieder entfernt werden, erläutert Architekt Ludger Heubes.
Ein praktischer Vorteil der Bodenplatten: Durch ihre Höhe von 16 Zentimetern lassen sie Pastor Lenzen höher stehen. „In der Vergangenheit gab es schon mal Klagen, dass ich am Altar nicht richtig zu sehen sei.“
Wie Paul Schrömbges vom Kirchenvorstand betont, bildet die Altarweihe den „krönenden Abschluss“ einer ganzen Reihe von Maßnahmen in der Kirche. Dazu gehört die Sanierung ebenso wie die Anschaffung einer Truhen- und einer mobilen Orgel.
80 000 Euro hat sich die Gemeinde nach Auskunft von Hermann-Josef Schmitz, im Kirchenvorstand für die Finanzen zuständig, den neuen Altar kosten lassen. „Ich finde ihn toll“, sagt Schmitz. Paul Schrömbges, der den gerade enthüllten Altar am Dienstag zum ersten Mal sah, muss sich dagegen „noch dran gewöhnen“.