Stadtgeflüster: Schlagloch-Piste selbst gestopft
Viele Pfützenkrater müssen Anwohner in Unterweiden ertragen. Viel weniger Kilos als früher trägt Walter Schöler.
Willich/Tönisvorst. Gereon Maas wohnt in Unterweiden, Schmelendorf 12. Sein Haus, wie das eines Nachbarn, liegt auf Kempener Stadtgebiet, der Weg, der zu den Häusern führt, gehört zur Stadt Tönisvorst. Dieser Weg ist in einem sehr schlechten Zustand, hat tiefe Löcher, sagt Gereon Maas. Sein Nachbar hat ihn schon eigenhändig mit zerkleinerten Dachpfannen ausgebessert, weil die klamme Stadt Tönisvorst sich nicht in der Lage sieht, den Zustand des Weges zu verbessern. Das hat Maas erfahren, als er sich bei der Stadt Tönisvorst erkundigte. Bei Regen spritze das Wasser immer gegen die Fenster des Hauses, sagt Maas: „Das ist ein Armutszeugnis für die Stadt Tönisvorst! Besucher können wir bei Regen nur mit Gummistiefeln einladen!“
Da staunte Hans-Leo Sieben nicht schlecht. Da klingelte vor einigen Tagen ein junger Mann an der Tür des Kartoffelbauern aus Clörath und wollte den Hausherrn sprechen. Als der an der Tür erschien, erklärte der Mann, dass seine Eltern vor 15 Jahren bei Sieben auf den Feldern Kartoffeln gestohlen hätten. Er sei dabei gewesen und wolle diese jetzt bezahlen. So etwas hatte Hans-Leo Sieben bis zu diesem Zeitpunkt noch nie erlebt. Er lehnte die späte Bezahlung ab. Doch der junge Mann bestand darauf, drückte Sieben 50 Euro in die Hand und verschwand. Bauer Sieben war tief beeindruckt und reichte das Geld an den Vorster Pfarrer Ludwig Kamm für das Zachäus-Haus in Burundi weiter.
Ganz klar: Wenn Sie in eine Apotheke gehen, ist das auch eine Frage des Vertrauens. Weil Vertrauen aber auch gebündelt werden will, brauchen die Apotheker des Kreises auch Vertrauensleute. Und davon gleich zwei. Eine von ihnen ist die Vorsterin Regina Bormann. Ihr sprachen die versammelten Kreisapotheker das Vertrauen aus. Mit ihr im Amt ist Kornelia Steeger aus Niederkrüchten.
Noch immer ist nicht ganz klar, wann der Golfplatz Renneshof zwischen Anrath und Forstwald endlich gebaut wird. Bekanntlich hatte ein Gericht den Bau gestoppt mit der Begründung, es könne Geruchsbelästigungen geben. Dann wurde neues Recht geschaffen und — ein altes Schild einfach umgelegt. Das stand in der Nähe des Landgasthofs Hochbend und warb für den künftigen Platz. Es deutet vieles darauf hin, dass es mutwillig umgeworfen wurde. Nun liegt es auf dem Acker und harrt darauf, wieder aufgerichtet zu werden.
Nicht nur in der Stadt Willich ist die Firma Peiffer bekannt. Der Betrieb aus Schiefbahn liefert Rollrasen für die ganz großen Stadien. Zuletzt musste die Spielfläche in der Düsseldorfer Esprit-Arena nach dem Klitschko-Boxkampf erneuert werden. In dieser Woche ist das Zweitligastadion des FC Paderborn dran und auch der FC Kopenhagen spielt ab diesem Wochenende auf Rasen aus Schiefbahn. Real Madrid und Barcelona trainieren auf dem Grün, dass die Rasenprofis vom Niederrhein liefern.
Der Mann war mal gewichtiger. Nein, nicht wichtiger, sondern von mehr Gewicht geprägt. Weswegen man nun zweimal hingucken muss, wenn einem der frühere Bundestagsabgeordnete Walter Schöler über den Weg läuft. Der St. Töniser hat ganz gewaltig an Kilos verloren, was ihm nicht nur optisch guttut. Ganze vier Anzuggrößen hat er abgenommen. Chapeau, sagt der Stadtflüsterer.
Das Ganze spielte sich vergangene Woche ab: Bei der Kneipe „Angies“ in St. Tönis. Hier hatte der CDU-Vorstand getagt und sich bei der Nominierung des künftigen Vorstandes schwer getan. Wie das schon mal vorkommt, wenn die Union in dieser Stadt eine einheitliche Linie sucht. Jedenfalls gab’s im Anschluss an die Sitzung offenbar weiter Diskussionsbedarf — es wurde auf der Straße weitergeredet, ziemlich laut und dass gegen Mitternacht. Bis dann irgendjemand vorschlug: „Lasst uns reingehen, das ist nichts für draußen.“ Was geschah. Was dagegen nicht geschah ist, dass die Polizei aufkreuzte, weil sie wegen Ruhestörung alarmiert worden wäre. Das ist üble Nachrede und durch keinen Zeugen gedeckt.
Mit dem Service seiner Krankenkasse ist Heinz Perseke aus Anrath wieder zufrieden. Das war vor einer Woche noch ganz anders. Da hatte ihm die BKK VBU brieflich mitgeteilt, man wolle mit einem neuen Servicecenter in Krefeld näher am Kunden sein. Doch vor Ort erklärte man ihm dann, mit seinen Angelegenheiten müsse er sich nun an die Zentrale in Berlin wenden. Nach einem Bericht der Stadtflüsterers meldete sich die Krankenkasse aber erneut bei dem Anrather: Alles sei nur ein Irrtum gewesen, er könne sich weiter an seine vertraute Ansprechpartnerin wenden, die ebenfalls in Krefeld ihren Dienstsitz habe. „Na also, geht doch“, sagt der 75-Jährige erfreut.
„Wohl zu hoch gepokert“, sagten bei der Mitgliederversammlung der Willicher SPD einige Parteifreunde über das Verhalten der FDP, die durch die Ablehnung eines Einzeletats für die Auflösung des Düsseldorfer Landtages gesorgt hatte. Ums Pokern geht es aber auch bei den Willicher Jusos. Die laden nämlich zu ihrem dritten Pokerturnier ein: am Samstag, 24. März, ab 18 Uhr, im Gründerzentrum, Gießerallee 19. Mitmachen können Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene. Teilnahme: drei Euro.
Vollkommen restauriert wurde das Pfarrhaus der katholischen Kirchengemeinde St. Katharina an der Hülsdonkstraße in Willich. Im ersten Geschoss sind jetzt Büros für die Verwaltung und für die Gemeinde- und Pastoralreferenten entstanden. Bis 2006 wurde diese Etage vom damaligen Pfarrer Arnold Houf noch als Wohnung genutzt. „Ich hatte zuerst überlegt, dort einzuziehen, habe mich dann aber für eine Wohnung am benachbarten Marktplatz entschieden“, sagt Pastor Jürgen Lenzen. Der Seelsorger wohnt dort auf der ersten Etage. Unter ihm ist ein Ladenlokal, das seit einiger Zeit leer steht. Und Jürgen Lenzen macht einen Vorschlag: „Dort könnte ein Cafè entstehen, dann wäre ich garantiert der beste Kunde.“