St. Tönis: Bestnote fürs Marienheim
Der katholische Kindergarten Marienheim ist jetzt ein geprüften Familienzentrum.
Sankt Tönis. Aus dem "katholischen Kindergarten Marienheim" ist ein "katholisches Familienzentrum Marienheim" geworden - und die Zertifizierungsurkunde zeigt jetzt die Bestnote "sehr gut" - dieses Ergebnis stellte die stellvertretende Leiterin des Marienheims, Klaudia Hauke, gestern vor.
Vor zwei Jahren hatte Leiterin, Maria Leyendeckers direkt zum Beginn des Landesförderprogramms Familienzentrum die Aufnahme beantragt, seither habe das Team viel Arbeit investiert, erläuterte Hauke.
So hat sich Irmgard Schumacher im Themenbereich "Kindeswohlgefährdung" weitergebildet, Barbara Eichhorn ist auf Sprachförderung in einer eigens eingerichteten "Sprachwerkstatt" spezialisiert und übt mit Kindern, die Sprachprobleme haben, oder Conny Dams bietet einen Kurs "Elternführerschein" an.
"An zehn Abenden erhalten die 16 Teilnehmer Anregungen um die Erziehung leichter zu gestalten", erklärte Hauke. Wichtig sei es dabei, dass die Eltern merken, dass sie mit Erziehungsproblemen nicht allein sind.
Außerdem gibt es Kooperationen, etwa mit externen Fachleuten für Vorträge oder der Katholischen Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien. Sie führt einmal im Monat eine offene Sprechstunde im Familienzentrum an der Rue de Sees durch.
Die Angebote richten sich auch an Eltern, deren Kinder nicht im Familienzentrum angemeldet sind. Wichtig ist die Unterstützung der vielen berufstätigen oder alleinerziehenden Mütter: Für sie gibt es Yoga-, Wellness- oder Sportangebote inklusive Kinderbetreuung, "damit die Frauen etwas für sich tun können", erklärt Hauke. Viele Veranstaltungen fänden samstags statt, um Väter und berufstätige Frauen einzubeziehen.
Auch die Eltern der Familienzentrumskinder haben sich an der Entwicklung beteiligt: Sie betreiben in einem Nebenraum ein Elterncafé, in dem Zeit für Gespräche oder Entspannung ist, und ein morgendliches "Kinder-Bistro", in dem sich die Kurzen ihr Frühstück selber zubereiten können.
Pfarrer Klaus Stephan Gerndt und der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Friedhelm Caspers als Trägervertreter sind stolz auf das Einser-Team im Marienheim.
"Als die Idee aufkam, war mir schon in Krefeld klar, dass wir als katholische Kirche dringend dabei sein müssen", so Gerndt, denn die Kirche habe immer die Eltern im Blick zu haben. Er sei froh gewesen, dass der Prozess in der Pfarre St. Cornelius begonnen hatte.
Caspers betonte, dass die Mitarbeiterinnen die Arbeit bewältigt hätten, als sie personell eingeschränkt waren - und Hauke betonte, dass die Arbeit weiter gehen werde: "Wir sind erst am Anfang, da ist die Zertifizierung mit sehr gut ein toller Erfolg." Im Familienzentrum Marienheim werden in vier Gruppen knapp 100 Kinder betreut, eine Gruppe ist für Unter-Dreijährige reserviert.