Tönisvorst: Bücherei bleibt, wo sie ist
Zwei Gebäude der Kirchplatz-Schule sollen nun verkauft werden. Noch nicht entscheidungsreif ist der Ausbau der Verwaltung.
Tönisvorst. Um über die Gesamtkonzeption zur zukünftigen Unterbringung der Verwaltung entscheiden zu können, setzte der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Gebäudemanagement und Liegenschaften jetzt Eckpfeiler.
Er ist für den Verkauf von zwei Gebäuden der seit Jahren leer stehenden Schule an Kirchplatz/Alter Markt. Seine Empfehlung an den Planungsausschuss ist, dort eine aus städtebaulicher Sicht sinnvolle Lösung zu erarbeiten. Und noch etwas: die Stadtbücherei soll bleiben, wo sie jetzt ist.
Als "noch nicht entscheidungsreif" wertete der Ausschuss die von der Verwaltung vorgelegten Varianten. Die eine, die Schulgebäude zu sanieren und die Bibliothek im leer stehenden Schultrakt Alter Markt einzurichten, ist vom Tisch. Die von der Verwaltung bevorzugte zweite Variante sieht durch Umbau und Erweiterung des Verwaltungsgebäudes Bahnstraße eine Zentralisierung vor.
Die letzte Variante böte, so Bürgermeister Schwarz, den Vorteil der Verwaltungskonzentration. Dort könnte eine Zentrale entstehen, die "in technischen und energetischen Belangen auf dem modernsten Stand wäre".
Neben dem vorhandenen Eingang Bahnstraße für die Arge könne ein neuer Haupteingang mit Bürgerservice geschaffen werden. Bei dieser Variante hatte die Verwaltung durch einen externen Gutachter Gesamtkosten von rund 3,2 Millionen Euro ermittelt.
Dem stünden durch Verkaufserlöse des Hauses Hochstraße 28 und des Grundstücks mit den zwei Gebäudetrakten der ehemaligen Gemeinschaftsgrundschule (so genannte "Banane" und das Gebäude Alter Markt) in Höhe von 900.000 Euro gegenüber. Ausschussmitglieder waren der Auffassung, dass der tatsächlich erzielte Verkaufspreis viel höher liegen müsse. Jetzt wird geprüft, "was der Markt hergibt".
"Das Zahlenwerk ist nicht aus der Luft gegriffen", sagte Fachbereichsleiter Kurt Viethen nach Einwänden von Georg Hermes (CDU) und Hans-Joachim Kremser (SPD), es fehle an detaillierten Aussagen und Konzepten. "Für uns sind die Zahlen nicht schlüssig und viel zu global", so Edith Furthmann (ehemals Grüne, jetzt GUT). Hans Josef Manten (FDP) wurde es "schwindelig bei den immensen Summen".
Vorsitzender Horst von Brechan (CDU) sagte: "Erst einmal müssen wir uns die Frage stellen, ob wir uns die leer stehenden Schulgebäude mit einer Nutzfläche von über 3000 Quadratmetern überhaupt noch leisten können." Viethen hatte schon eine Idee: "Dort ließe sich ein barrierefreies Wohnen für unsere älteren Mitbürger ermöglichen."
Einig war sich der Fachausschuss, dass bei einem Verkauf mit den Vereinen, die die leer stehenden Gebäude derzeit nutzen, gesprochen und eine einvernehmliche Lösung gefunden werden müsse. Erst nach einer Sitzungsunterbrechung stimmte die SPD dem dann einstimmig gefassten Beschluss zu. Weitere Einstimmigkeit, dass die Bücherei im Rathaus bleiben soll. Damit hatte sich der Beschwerdeantrag einer St. Töniserin erledigt, die gegen die Auslagerung war.
Wie geht es mit der künftigen Unterbringung der Verwaltung weiter? Darum wird sich wohl erst nach der Kommunalwahl der neue Rat zu kümmern haben.