St. Tönis: Der Ball der Feuerwehr ist Geschichte

Das Traditions-Event fand kaum noch Zuspruch. Die Wehr sucht nach neuen Wegen.

St. Tönis. Über viele Jahre war er ein Höhepunkt im Vereinsleben der Stadt und ein richtiges gesellschaftliches Ereignis: Der Ball der St. Töniser Feuerwehr. Man ging in Abendrobe hin, es stand stets ein großes Show-Programm an. Es gab sogar im Hintergrund Rangeleien, wer am Ehrentisch Platz nehmen durfte und wer nicht. Im letzten Jahr gab es ihn nicht, Begründung: Der Löschzug feierte ganz groß mit der Bevölkerung sein 200-jähriges Bestehen. Doch wer darauf wartete, dass die Veranstaltung wieder auf dem Terminplan auftauchte, sah sich getäuscht: Für 2010 war sie nicht existent.

Am Ort liegt’s nicht: Die Rosentalhalle wäre durchaus verfügbar gewesen. Hier wurde das Traditions-Event abgehalten, seitdem der Saal Wirichs nicht zur Verfügung gestanden hatte. Vielmehr gab es, so Löschzugführer Hans-Gerd Wolters, mehrere Gründe, die seinen Löschzug dazu brachten, keinen Feuerwehrball 2010 zu organisieren. "Es wird immer schwerer, die Leute zu motivieren", sagt Wolters. Und durch den Ausschank, den die Wehr nicht selbst machen konnte und die recht hohen Kosten, etwa für die Gema, seien die Preise relativ hoch gewesen, was möglicherweise ebenfalls die Besucher abgehalten habe. "Zuletzt waren 400 Besucher, davon 200 mit bezahlten Karten", sagt der Zug-Chef.

Hinzu komme das verschiedene Alter der Besucher. "Da gab’s dann Differenzen, wie man anschließend tanzen wollte." Und: Die Rosentalhalle sei nicht der ideale Austragungsort. Den Schritt ins Forum habe die Wehr allerdings (noch) nicht vollziehen wollen.

Ob es in St.Tönis wieder eine Veranstaltung von und mit der Feuerwehr geben wird, konnte Wolters noch nicht sagen. "Wir sind noch auf der Suche." Als Option könne er sich ebenso ein Oktoberfest wie einen "Tanz in den Mai" vorstellen. Aber ob eine dieser Ideen zum Tragen komme, stehe noch in den Sternen. Neben allen Kosten müsse eine Veranstaltung von den Bürgern angenommen und besucht werden.