St. Tönis: Schwere Zeiten für das Deutsche Rote Kreuz

Der DRK-Ortsverein Tönisvorst beklagt sich über Mitgliederstagnation und mangelnde Spendenbereitschaft.

St. Tönis. Der DRK-Ortsverein Tönisvorst hat im vergangenen Jahr ehrenamtlich rund 3750 Einsatzstunden geleistet - es herrscht also "Vollbeschäftigung" beim Deutschen Roten Kreuz.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde jetzt deutlich, dass es hier und da Optimierungsbedarf gibt: So könnten die derzeit 42 Aktiven noch weitere Mitstreiter gebrauchen. Hinzu kommt, dass die Bürger bei Haussammlungen immer weniger freigiebig sind.

Annegret Backes (50) gehört seit 32 Jahren dem Deutschen Roten Kreuz an, seit 2006 ist sie Bereitschaftsleiterin in Tönisvorst. Sie hat beobachtet, dass die Zahl der Aktiven seit Jahren bei etwa 42 stagniert, weiß, dass andere Organisationen ähnliche Probleme haben, neue Mitglieder zu gewinnen.

Sie wartet auf Anrufe von Menschen, die sich vorstellen könnten, beim DRK mitzumachen (02151 701693 von 8.30 bis 11.30 Uhr). Wilma Jansen, stellvertretende Kreisvorsitzende, dankte für die geleistete Arbeit und hob eher untypische Angebote wie den "Gesprächskreis nach Krebs" in Vorst hervor.

Karl Mersmann (47) tut alles, um Kinder für das Rote Kreuz zu begeistern. Nachdem es kaum noch Jugendliche gibt im Ortsverein, ist er froh, dass bei Treffen der Sechs- bis Zehnjährigen bis zu 12 Kinder kommen. Alleine ist Mersmann jedoch bald überfordert, was fehlt, ist ein Gruppenleiter.

Rolf Höfer musste als Kassenwart berichten, dass die Straßen- und Haussammlung im Berichtsjahr 2009 nur knapp 1500 Euro eingebracht habe - früher waren es häufig um die 3000 Euro gewesen. Im März 2010 seien nur noch 1000 Euro zusammengekommen. Das Geschirrmobil werde weniger nachgefragt - die Einnahmen konnten gerade mal die Kosten für eine größere Reparatur erwirtschaften.

Der Vorsitzende Albert Schwarz möchte das Mobil verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt sehen: "Es geht darum, Wegwerfgeschirr zu vermeiden, das ist etwas in Vergessenheit geraten."