St. Tönis: Faule Äpfel – süße Früchte
Beim Karnevalszug in St. Tönis ging’s erneut knallbunt zu. Fast alle Klischee wurden von den Jecken bedient.
<strong>St. Tönis. Der Tulpensonntagszug in St. Tönis muss unter einem guten Stern stehen. Passend zum Zug lünkerte die Sonne hinter den Wolken hervor. Kein Tröpfchen Regen fiel und auch der Wind hielt sich in Grenzen. Er war schon größer, aber stattlich war der Zug nichtsdestotrotz. 42Wagen und Fußgruppen hatten sich eingefunden und zogen mit.
Engel, die nicht frieren
Knappe fünf Grad, aber die drei Engelchen Angelina, Carola und Karin frieren in ihren dünnen Engelchenkostümen angeblich nich. Manchem dick eingemummelten Besucher schüttelt es aber trotzdem beim Anblick der wenig wärmenden Kostüme.Ein Ofen, der nicht qualmt
Einen kompletten rustikalen Backofen samt Brennholz hatte die Prinzengarde dabei, aber leckere warme Brötchen gab es nicht. Der Ofen war aus und selbst qualmen tat er nicht, denn, wie man aus sicherer Quelle erfuhr, hatte jemand die Nebelmaschine vergessen, die für ordentlich Rauch hätte sorgen sollen.
Die Familie des Prinzenpaares ist groß und zum Anbeißen süß. Im St. Töniser Zug waren sie nämlich in reichlicher Zahl als Prinzenrollen unterwegs.
Die Erdbeeren sind weiblich, Porree ist männlich. Das gilt zumindest bei der Landjugend Tönisvorst. Die hatten sich nämlich als die süßen Früchtchen und grüne Stangen verkleidet.
Was trägt der Cowboy in seinem Patronengürtel? Nein, keine Patronen, sondern alles kleine Schnapsfläschchen. Eine moderne Art des Angriffs.
Mit Piratenschiff und gut gefüllter Schatztruhe war das Trommler- und Fanfarencorps 1927 Straelen unterwegs. Die Piraten kaperten aber nicht, sondern teilten aus. Viel Musik und reichlich Kamelle.
Gut eingemummelt präsentierten sich Prinz Heino I. und seine Lieblichkeit Helga I. samt Gefolge. Auch die Kinderprinzessin Lisa I. hatte zu Schal und warmen Unterzeug gegriffen, immerhin hatte sie noch vor einigen Tagen mit einer fiesen Erkältung zu kämpfen.
Keine Geisterfahrer, dafür aber Geisterreiter trieben im Zug ihr Unwesen. Allerdings hielten sie sich von den fleißigen Bienen fern, denn ein Stachel hätte genügt, um den Pferdchen die Luft raus zu lassen.