Vorst: Ein Zugpferd der Stimmung

Beim Nelkensamstagszug, dem Höhepunkt des Straßenkarnevals, steht Vorst Kopf: Die Jecken feiern und frieren.

<strong>Vorst. Schon ein wenig unromantisch: Der Wagen des Prinzenpaares Heino I. und Helga I als letzter des Vorster Karnevalszkuges, ist noch nicht ganz von der Gerkeswiese runter, da werden schon die Kehrmaschinen angeworfen. Dabei ist kaum Dreck übriggeblieben von den 29 Gruppen, die von hier aus losgezogen sind. Ab 14 Uhr sind sie nach und nach zur Gerkeswiese gestoßen und haben sich nach dem ausgeklügelten System von Zugleiter Markus Kerres aufgestellt.

"Dafür sind wir gestern alle nach Kevelaer gefahren und haben eine Kerze angezündet."

Karl-Heinz Lessenich, Prinz 2007, erklärt das schöne Wetter

Eine Gruppe von zwölf Frauen in roten Handtaschen, schwarzen Perücken marschiert mit. "Der Teufel trägt Prada", steht auf ihrem Bollerwagen. Seit acht Jahren sind sie dabei. "Fußballmütter", sagt Susanne Hövelmann. "Unsere Söhne haben vor acht Jahren zusammen Fußball gespielt."

Inzwischen ist ihr Sohn Daniel 19 Jahre alt und trägt dunkelblauen Zwirn mit militärischen Streifen an Ärmel und Schulter. Er gibt ihr einen Kuss auf die Wange, "bis später, Mutter", und verzieht sich zum Wagen der Kehner Junggesellen. Deren Wagen erinnert an einen Eisenbahnwaggon. "Kanderbahn" steht darauf, und: "Wir streiken nie."

In der Tat sind alle zufrieden mit dem Wetter. Morgens hatte es noch geschneit, jetzt scheint die Sonne. "Dafür sind wir gestern alle nach Kevelaer gefahren und haben eine Kerze angezündet", will Karl-Heinz Lessenich den Erfolg auf das Konto des TKK buchen.