Umfrage bei Verwaltungsmitarbeitern Zieht das Campus-Projekt die Kunden aus der Innenstadt?
St. Tönis · Wie viel Geld Mitarbeiter der Verwaltung in der St. Töniser Innenstadt ausgeben, wollte die GUT-Fraktion wissen. Hintergrund ist der diskutierte Wegzug von Verwaltung und Schulen.
(msc) Das derzeit diskutierte Campus-Projekt in St. Tönis stand diesmal auf der Tagesordnung des Ausschusses für Mobilität, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung. Die GUT-Fraktion wollte von der Verwaltung wissen, ob es sich auf die Händler und Gastronomen negativ auswirken würde, wenn Stadtverwaltung und die beiden weiterführenden Schulen aus der Innenstadt wegzögen – Stichwort Kaufkraftverschiebung. Denn beraten wird derzeit, ob auf einer Ackerfläche an der Ecke Düsseldorfer/Vorster Straße ein neuer Campus für Stadtverwaltung und Schulen gebaut wird. Die Sorge mancher Kritiker ist, dass Schüler und Mitarbeiter künftig weniger Geld in der Innenstadt ausgeben.
Zahlen zur Kaufkraft würden zwar regelmäßig vom statistischen Landesamt und der Industrie- und Handelskammer oder dem Marktforschungsunternehmen Nielsen erhoben, „diese Zahlen erlauben aber keinerlei Rückschlüsse auf die genaue Kaufkraft in kleinräumigen Teilbereichen des Stadtgebietes Tönisvorst“, so die Verwaltung.
Verwaltungsmitarbeiter zum Einkaufsverhalten befragt
Da auch keine Informationen zum Einkaufsverhalten der Verwaltungsmitarbeiter am Standort Bahnstraße vorlagen, wurde eine Umfrage unter den Mitarbeitern veranlasst. Alle 80 Mitarbeiter, die in Vollzeit, Teilzeit, in Präsenz, im Homeoffice oder mobilen Arbeiten in unterschiedlichen Umfängen tätig sind, wurden per E-Mail zur Teilnahme eingeladen. Die GUT-Fraktion hatte wissen wollen, ob und wie häufig die Verwaltungsmitarbeiter vor oder unmittelbar nach der Arbeit oder in den Pausen regelmäßig in der St. Töniser Innenstadt einkaufen, gastronomische Angebote nutzen oder Dienstleistungen wahrnehmen und wie viel Geld sie durchschnittlich pro Woche in der Innenstadt ausgeben.
Allerdings beteiligten sich von den 80 Mitarbeitern des Standorts Bahnstraße nur rund 20 Personen, trotz mehrfachen Nachfassens, an der freiwilligen Befragung. „Die Anzahl und Qualität der Antworten lässt nach Auffassung der Verwaltung leider keine verlässliche Aussage zur Kaufkraft der Verwaltungsbeschäftigten am Standort VG Bahnstraße zu“, so die Verwaltung in ihrer Vorlage. Auch zur Kaufkraft im Zusammenhang mit den Schulstandorten lägen keinerlei Zahlen vor und könnten auch nicht beschafft werden.