St. Tönis: Kinder an die Macht!
Rathaus-Sturm: Der Nachwuchs siegt über die ,Weicheier’ von der Stadtverwaltung.
St. Tönis. Denkbar schlechtes Wetter: Es ist so eisig kalt und windig, dass die Narren erst in letzter Minute zum Sturm auf das Rathaus aufmarschieren. So stellen sie sich einfach dicht an dicht, als die Prinzengarde, die Treuen Husaren, die KG Nachtfalter, die KG Vorst, die Blauen Funken und das Tönisvorster Karnevalskomitee das Kinderprinzenpaar Jan I. und Nina I. mit ihrer Adjutantin Sara auf den Bühnenwagen geleiten.
Guido Beckers moderiert die Veranstaltung und unterstützt die Forderung der Kinder: "Kinder an die Macht", der sich Bürgermeister Thomas Goßen nur ungern anschließt. Dabei ist die Forderung mehr als berechtigt, wie Beckers unterstreicht: "Schließlich haben die Kinder sich als Trübsalfänger im Karneval verdient gemacht. Die schlechten Gedanken vertrieben und den Frohsinn verbreitet."
Goßen gibt sich sperrig, kommt nur ungern auf den Balkon des Ratssaals, wo die Verwaltung schon seit 13.11Uhr fröhlich feiert und es heiß hergeht, während unten alle frieren. Schließlich stimmt das Volk auf dem Rathausplatz ab. "Wer soll gewinnen?" fragt Beckers. "Der Frohsinn der Kinder oder die Weicheier von der Verwaltung?" Doch erst als die Mariechen der kleinen Garde auf ihren Steckenpferden nach oben galoppieren, kommt Bewegung in die Sache.
Zuerst kommen nur die Stellvertreter nach unten, Uwe Leuchtenberg und Christiane Tille. Die wollen die Kinder mit Lutschern abspeisen. Goßen mit Gutscheinen fürs Schwimmbad. Doch Nina I. fordert weiter: "Kinder an die Macht" und will die Schlüssel haben.
Immerhin würdevoll auf einem großen Steckenpferd reitend holen die kleinen Mariechen Goßen auf die Bühne. Nina schlägt ihm einen Wettkampf vor. Wenn er besser tanzt als sie, darf er die Schlüssel behalten. Goßen will sich aufs Singen herausreden. "Da simmer dabei, dat ist prima", stimmt er an. Doch das Volk gibt sich nicht zufrieden. Und als er dann zusammen mit den Mariechen und seinen Stellvertretern die Beine schwingen soll, merkt man, dass der von ihm geforderte Antrag zur Geschäftsordnung nichts nützen würde: Er müsste erst mal die Beine sortieren, um irgendwie in Sachen Frohsinn mithalten zu können. Die Kinder kommen an die Macht!