St. Tönis: Laufendes A für Body und Grips
Gesundheit ist mehr als ein Wort – das haben jetzt die Schüler der Hauptschule Kirchenfeld in St. Tönis erfahren.
St. Tönis. So recht traut Tamara der Konstruktion noch nicht. Drei zu einem "A" zusammen genagelte Bretter sollen ihr als Fortbewegungsmittel dienen. Durch die Verlagerung ihres Gewichts soll sie das Holz in Bewegung setzen, rückwärts, während ihre Klassenkameraden mit vier Seilen dafür sorgen, dass sie nicht nach hinten oder vorne umkippt.
"Ich trau mich nicht", ruft die Schülerin in die Runde. Ihre Hände hat sie um das Holz gekrampft, um ja nicht runterzufallen oder zu wackeln. Ihre Kameraden machen der 13-Jährigen Mut. "Du musst Vertrauen haben", feuert sie auch ihr Lehrer Werner Schmittner an.
"Das laufende A" ist eine von 15 Stationen des "Body und Grips Mobils", das in der Hauptschule am Kirchenfeld Station gemacht hat. Im Gepäck hatte das Deutsche Jugendrotkreuz, das das Mobil zur Verfügung stellt, jede Menge Informationen zum Thema Gesundheitsförderung.
Die Schüler mussten sich die Infos an den 15 Stationen spielerisch erarbeiten. Betreut wurden sie von den Schülern der zehnten Klassen. "Wir konnten uns vorher aussuchen, an welcher Station wir arbeiten wollen", sagt Liridona aus der 10 b. Ihre Wahl fiel nach dem Lesen der Regie-Anleitung auf "Das laufende A". "Wir versuchen hier Teamarbeit, Vertrauen und den Gleichgewichtssinn zu fördern", sagt Sibel (16).
Den beiden Mädchen gefällt der Aktionstag an ihrer Schule gut - auch wenn es für sie ein langer Tag in der Turnhalle ist. "Es macht Spaß, mal die Lehrerin zu sein", sagt Liridona. Das Erklären des Spiels macht den Schülerinnen eine Menge Spaß. "Wir wussten ja nicht so ganz, was auf uns zukommen würde, aber wir sind zufrieden."
Auch bei den Schülern schneidet die Station am besten ab. Im Gegensatz zur Suchtlandschaft. An einer Drehscheibe auf einer Plakatwand bestimmen sie die Oberkategorie, aus der sie eine Frage beantworten müssen. "Das ist langweilig", sagen ein paar Mädchen aus Klasse 8.
"Das Thema nehmen wir gerade im Unterricht durch. Da lernen wir nichts." Auch vom Rest des Parcours’ sind die Zwölf- bis 14-Jährigen nicht sonderlich begeistert. "Wenn es wenigstens ein Wettbewerb wäre, dann wäre es etwas spannender", sagen sie.
Schul-Sozialarbeiter Frederik Bovendeerd wertet die Aktion als Erfolg. "Alle, insbesondere die Zehntklässler, haben bis zum Ende durchgehalten." Ein paar meckerndeSchüler gäbe es eigentlichbei fast allen Veranstaltungen.