St. Tönis: Nikolaus umlagert wie ein Superstar
In St. Tönis dufteten die Besucher – und der Glühwein schmeckte prächtig.
St.Tönis. Der Weihnachtsmarkt hat einen ganz typischen Geruch. Und den hatten fast alle Besucher in den Kleidern hängen. Der große Feuerkorb auf dem Rathausplatz spendete seine Wärme nämlich nur für die, die dicht genug dran standen. Dafür durfte sich jeder etwas vom rauchigen Duft mit nach Hause nehmen.
Aus St.Tönis und den umliegenden Orten waren die Besucher gekommen, um Dekoration für die Vorweihnachtszeit sowie das ein oder andere Geschenk zu kaufen. Oder um Freude und Bekannte zu treffen, was insbesondere am späteren Samstagnachmittag der Fall war.
Der Nikolaus hatte zu diesem Zeitpunkt seinen ersten Rundgang bereits absolviert, hatte seine Süßigkeiten verteilt. Aber nach Hause wollten viele noch nicht. Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, trockene Luft - da schmeckte der Glühwein richtig gut.
Glühwein war nicht Glühwein. Hier gab es ihn mit Schuss, dort hieß er Seelenwärmer und war nach Spezialrezept gebraut. Auch am regnerischen Sonntag taugte er prachtvoll dazu, die klammen Glieder zu wärmen.
Fröstelnd standen schon kurz nach 10 Uhr Maria, Christopher und Simon von den Messdienern der Pfarre St.Cornelius an ihrem Stand auf der Krefelder Straße. Sie hatten viele Plätzchen gebacken, die beim Weihnachtsmarkt verkauft wurden. "Für einen Regentag geht es mit dem Besuch", meinte Maria, die über die Plätzchen aber nichts erzählt wollte. Auf die Frage, wie sie denn schmecken, gab sie nur den ebenso freundlichen wie geschäftstüchtigen Tipp: "Kaufe doch welche und probiere selbst."
Weihnachtliches gab es während der beiden Markttage auf dem Rathausplatz, wo sich Vereine und Gruppen der Stadt mit Tänzen, Musik und Chorgesang präsentierten. Auch außerhalb des offiziellen Programms erklang viel Musik. So unter anderem von Benjamin (11), der sich als Solist trotz Nieselregen mit Notenständer und Trompete am Antonius aufgestellt hatte und festliche Lieder spielte. "Am Samstag hat sich das Spielen auch richtig gelohnt", berichtete er am Sonntag freudestrahlend.
Bürgermeister Albert Schwarz war im Lesezelt zu finden. Das hatte sich in eine gemütliche Ecke in der Buchhandlung Gutenberg breit gemacht. Hier fesselten Schwarz, Pfarrer Renz Schaffer, Bücherei-Leiterin Carmen Alonso und viele andere mit Geschichten aus weihnachtlichen Büchern.
Niemand fesselt die ganz kleinen Besucher aber so sehr wie der Nikolaus. Auch in diesem Jahr war er wieder auf den St.Töniser Weihnachtsmarkt unterwegs. Wer ihn am Sonntag traf, hatte es dabei etwas besser als die Besucher tags zuvor: Am trockenen Samstag war der Heilige Mann nämlich wie ein Superstar umlagert gewesen.