Herausforderung St. Töniser ist bald Trainer in Griechenland
Tönisvorst. · Mit 21 Jahren hat Nick Schreiber den Auftrag bekommen, eine Athletikschule für die Erstligisten PAOK Saloniki aufzubauen.
Riesenchance für einen jungen Tönisvorster: Nick Schreiber ist erst 21 Jahre jung und erhält ab dem 1. August 2019 eine reizvolle Aufgabe, weit weg vom niederrheinischen Zuhause. Er wird Athletiktrainer beim renommierten griechischen Erstliga-Fußballverein PAOK Saloniki und baut dort eine eigene Athletikschule auf.
Der gebürtige Kempener, der aber seit frühester Jugend in Tönisvorst wohnt, absolvierte eine Ausbildung als Masseur und danach im TC Gesundheitszentrum in St. Tönis eine weitere zum Sport- und Fitnesskaufmann. Aus eigener Tasche bezahlte der ehrgeizige junge Mann mehrere Zusatzqualifikationen, die er jeweils mit Zertifikaten abschloss. Heute darf er sich Fitness-, Reha- und Athletiktrainer sowie Masseur nennen. Außerdem ist er „Black Roll Trainer“, weil er sich eine Zusatzqualifikation in der Arbeit mit Faszienrollen zulegte, mit der das Bindegewebe gestärkt werden kann. Auch mit dem „Taping“, also dem von vielen Sportlern gerne angewandten Kinesio-Tape, und dem „Flossing“, einem besonderen Bandtraining, mit dem bei verletzten Schultern gearbeitet wird, kennt er sich aus, seit er im Mai auch dafür eine Qualifikation erwarb.
Nick Schreiber spielte selbst jahrelang in den Jugendmannschaften der DJK Teutonia St. Tönis, ehe er zum Konkurrenten SV Vorst wechselte, der aufstieg und in der neuen Saison in der Bezirksliga antreten wird. Für Nick Schreiber könnte es in Griechenland in die dritte Fußball-Liga gehen, dort ist man schon an ihm interessiert.
Aber wie kam es überhaupt zum Kontakt mit PAOK Saloniki, der in der Stadt Thessaloniki besteht? Es war Schreibers Vater, der als Exportmanager einer Firma auf Geschäftsreise in Griechenland unterwegs war und mit einem Kunden ins Gespräch kam, dessen Familie zu den Sponsoren des Vereins gehört. Der Grieche erfuhr von den Qualitäten des jungen Deutschen vom Niederrhein, den er nun wohl sehr gut einsetzen kann, um seine Jugendakademie aufzumachen. Nick soll sie aufbauen und hat dabei freie Hand. Naturgemäß kam die Frage auf, ob ein 21-Jähriger nicht zu jung dafür sei. Da aber konnte Schreiber auf seine vielen Ausbildungs- und Fortbildungserfahrungen auch in jungen Jahren hinweisen – und überzeugte. Ein Vertrag wurde geschlossen, der unbefristet läuft.
Im Mai reiste Nick Schreiber zum ersten Mal nach Thessaloniki
Für den jungen St. Töniser heißt es nun, zum ersten Mal sehr weg von zu Hause zu sein. Er zögerte jedoch nicht, als ihm die große Chance geboten wurde. Einige seiner Freunde haben ihren Besuch in Thessaloniki auch schon angekündigt. Er war selbst im Mai erstmals in der Stadt, in der er ab August arbeiten wird. „Eine sehr lebendige, große Stadt“, schildert er seinen ersten Eindruck.
Und seine Eltern unterstützen ihn, wo sie können. „Das haben sie immer schon getan, und dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar“, betont der sympathische junge Blondschopf. Man versteht sich in der Familie so gut, dass Nick sich rund um seine beiden Fußgelenke sogar alle relevanten Daten der Familie als Tattoo stechen ließ. Für die Eltern wird es auch nicht leicht sein, den einzigen Sohn so weit weggehen zu lassen. Aber ein kleiner Trost bleibt: Wenigstens ihr Haustier, Allergikerhund „Bruno“, bleibt ihnen zu Hause erhalten.
Drei Jahre arbeitet Schreiber als Fitness- und Reha-Trainer im TC Leistungszentrum an der Gelderner Straße und macht die Arbeit sehr gerne: „Die Atmosphäre stimmt, das Klima passt“, sagt er. Vorher hat er im Therapiezentrum am Wasserturm gearbeitet. Bis Mitte Juni arbeitet er noch im TC, für eine Übergangszeit wird er noch aushilfsweise dort sein und außerdem als Kellner im „Ravvivi“ bei seinem Freund Jan Marco Caruana arbeiten, ehe er nach Griechenland geht.
Schreiber weiß natürlich auch noch nicht, ob da nicht irgendwann auch Heimweh aufkommen kann, freut sich aber auf seine neue Aufgabe in Griechenland, von den Bambini angefangen, Kinder und Jugendliche in einem eigenen Leistungszentrum als Athletiktrainer betreuen zu können. Wenn alles gut klappt, könnte sogar noch eine zweite Chance winken: Eventuell kann er später auch noch als Athletiktrainer der griechischen Olympiamannschaft arbeiten, entsprechende Möglichkeiten wurden schon angedeutet. Seine optimistische Visitenkarte drückt das schon aus.