Stadt macht den See dicht
Der Zaun um das Rückhaltebecken in Wekeln wird repariert. Für die Jugendlichen soll es eine Alternative geben.
Wekeln. Mit der nächtlichen Feierei am „Wekelner See“ ist es ab sofort vorbei: Nach massiven Beschwerden und teils katastrophalen Zuständen im Anschluss an solche Feste hat die Verwaltungsspitze gestern beschlossen, das Gelände dicht zu machen.
„In den kommenden Tagen werden Mitarbeiter des Bauhofs die Zäune erneuern und Schilder aufstellen“, kündige Martin Zinnel, Leiter des Geschäftsbereichs Einwohner und Ordnung, auf WZ-Nachfrage an. Es sei nicht möglich, den Jugendlichen das Gelände zur Verfügung zu stellen, da es sich um eine Retentionsfläche handele, für die es strenge Auflagen gebe: „Sie ersetzt die Natur, die durch Hausbau in Wekeln verloren geht.“
Eine Gruppe von 40 bis 50 Jugendlichen hatte die Verwaltung angesprochen und sich bereiterklärt, die Verantwortung für den Wekelner See zu übernehmen und für regelmäßiges Aufräumen zu sorgen. „Wir werden uns jetzt mit diesen Leuten zusammensetzen und nach einer alternativen Fläche suchen“, erklärte Zinnel. Was allerdings eine Herausforderung sei: „Das Gelände muss gut erreichbar sein, darf aber auch nicht in der Wohnbebauung liegen, damit es keine Klagen über Ruhestörungen gibt.“ Eine Fläche mit See werde man wohl kaum anbieten können.
Martin Zinnel ist gleichwohl optimistisch, dass schon bald eine Lösung gefunden wird. Gleichzeitig kündigt er aber ein hartes Durchgreifen für den Fall an, dass Jugendliche das Betretungsverbot am Wekelner See ignorieren: „Das ist ein Eigentumsdelikt. Wir werden in einem solchen Fall Strafanzeige erstattet.“
Nach Einschätzung Zinnels treffen sich bislang bis zu 150 Jugendliche auf dem Gelände. In den Osterferien hatte sich die Situation zugespitzt, da es mehrfach zu lautstarken Gelagen gekommen war. Am nächsten Morgen sah die „Partyzone“ aus wie ein Schlachtfeld: In und um den See lagen Berge von Müll, sogar ein dicker Baum war gefällt worden.