Gezerre um Feuerwehr-Auto
Das Nutzfahrzeug-Museum hätte den Opel Blitz gerne, die Stadt will ihn aber nicht einfach abgeben.
Willich. Es ist ein schönes Stück. Deutlich in die Jahre gekommen, reparaturbedürftig, aber mit Charakter. Seit sieben Jahren steht der Opel Blitz der Neersener Feuerwehr im Nutzfahrzeugmuseum Halle 31 im Stahlwerk Becker, kostenlos. Immer wenn Feuerwehrleute das quasi historische Gefährt z.B. mal für eine Hochzeit oder eine sonstige Festivität brauchten, holten sie es ab und setzten es anschließend dort wieder hin. Damit könnte ein für allemal Schluss sein.
Was ist passiert? „Das Auto läuft nicht mehr, außerdem ist die Bremse kaputt und müsste repariert werden“, sagt Klaus Rabe, dem das Museum gehört, das — nebenbei gesagt — ein gemeinnütziger Verein ist. Seit Jahren sagt er den Feuerwehrleuten, dass sie, wenn sie das Auto mitnehmen, es am besten nicht mehr zurückbringen sollen. „Aber es kommt immer zurück“, schmunzelt Rabe.
Er würde den Blitz auch reparieren. Dazu allerdings wäre er gerne Eigentümer. Damit er nicht Geld in ein Objekt reinsteckt, das ihm nicht gehört. Genau hier gehen die Probleme los.
„Es gibt drei Möglichkeiten“, sagt Klaus Rabe. „Entweder nimmt der Löschzug den Wagen zurück, oder er zahlt eine kleine Miete oder er schenkt ihn unserem Verein, beziehungsweise wir können ihn für kleines Geld kaufen.“ Natürlich könne auch im letzteren Fall die Feuerwehr das (dann auch restaurierte) Auto nutzen. Um Bewegung in die Sache zu bringen, schickte Rabe eine Rechnung für die Unterbringung des Fahrzeugs.
Bei der Neersener Wehr stieß der Vorschlag der Schenkung auf offene Ohren. Allerdings sei der Opel Blitz Eigentum der Stadt. Also wandte sich Rabe an die Stadt. Zuständig ist Peter Kreutzer vom Geschäftsbereich Einwohner und Ordnung. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder bleibt die Vereinbarung mit dem Löschzug Neersen, wie sie jetzt ist, oder das Fahrzeug wird abgeholt und anschließend versteigert.“ Es sei ja bis jetzt auch eine Art Dauerleihgabe.
„Ich habe dem Steuerzahler gegenüber eine Verantwortung“, verteidigt sich Kreutzer. „Und schließlich will Herr Rabe ja auch Miete haben. Da kann er sich auch an der ’Zollauktion’ beteiligen.“ Für die Rechnung sei er nicht der richtige Adressat. Die Vereinbarung zur Unterbringung des Fahrzeugs habe der Löschzug Neersen mit Rabe getroffen, nicht mit der Stadt Willich.