Stadt Willich soll ein autofreies Wohngebiet bekommen

Die CDU-Fraktion beantragt ein Konzept für eine Siedlung ohne Lärm und Abgase. In Städten wie Köln und Münster gibt es so etwas schon.

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Willich. Die Stadt Willich soll ein autofreies Wohngebiet erhalten. Nachdem Christian Pakusch, Willicher CDU-Chef und Vorsitzender des Planungsausschusses, diese Idee kürzlich in einem WZ-Interview geäußert hatte, folgt dazu nun ein konkreter Antrag der CDU-Fraktion: Die Stadtverwaltung soll ein Konzept vorzulegen, mit dem ein neues Baugebiet autofrei gestaltet werden kann.

„Ein autofreies Wohngebiet ermöglicht kostengünstiges Bauen, bietet Wohnraum mit weniger Abgasen und Lärm und hat Vorbildfunktion für viele andere Wohngebiete“, sagt Pakusch. Das Konzept soll dem CDU-Antrag zufolge zu Vergleichszwecken eine Abstufung in „autofrei“, „optisch autofrei“ und „autoreduziert“ beinhalten.

Autofreie Wohngebiete würden zu Kostenersparnis führen, sagt Roger Kurzawa, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT Willich). „Die eingesparten Mittel können in ökologische und nachhaltige Baustoffe und Baustandards investiert werden. Zudem würden teure Stellplätze sowie Garagen oder Carports wegfallen und damit auch einkommensschwächeren Gruppen das Wohnen in Neubaugebieten ermöglichen“, ergänzt Kurzawa. Weitere Vorteile seien Sicherheit auf den Straßen durch weniger Verkehr, weniger Lärm- und Abgasbelastung und ein belebterer Straßenraum.

Die CDU-Fraktion erwartet, dass autofreie Gebiete in der Stadt Willich Vorbildfunktion entwickeln, die insgesamt zu mehr autofreien Haushalten und mehr Lebensqualität führt. Der öffentliche Personennahverkehr profitiere und Projekte wie Car-Sharing würden stärker nachgefragt.

Auch die Wirtschaft profitiere von einer Entwicklung zum autofreien Wohnen, weil verstärkt wohnortnah eingekauft wird und lokale mittelständische Arbeitsplätze erhalten werden können, heißt es in dem Antrag.

„Autofreie Siedlungen sind Erfolgsprojekte für Städte, wie zum Beispiel die Weißenburg-Siedlung in Münster, das ‚Stellwerk60’ in Köln mit etwa 400 autofreien Wohneinheiten oder die Siedlung „Anders Wohnen’ in Bremen“, sagt Daniel Kamper, der den Antrag mit erstellt hat. WD, Red