Stadtgeflüster: Das grüne Wasser müffelt schon

Der Neersener Schlossgraben bietet keinen schönen Anblick. Das gilt auch für ein „Bettenlager“ auf der Straße.

Foto: Reimann; Cames; privat

Willich/Tönisvorst. Kommen wir zunächst zu einem etwas anrüchigen Problem: Am Schloss Neersen müffelt es mächtig. Was offenbar nicht am nahe gelegenen Nierssee liegt, der bekanntlich immer müffelt, sondern vor allem an dem Wassergraben rund ums Schloss. Diesem fehlt möglicherweise der Sauerstoff. Folge: Das Gewässer ist mittlerweile ganz grün geworden. Schlossbesuchern, die in der Nähe der Vorburg parken, fällt das besonders unangenehm auf.

Foto: Reimann; Cames; privat

Auffällig sind auch diverse Schilder, die im Treppenhaus des Neersener Schlosses den Besuchern den Weg weisen sollen. Unter anderem ist dort ein Hinweis auf den Kulturraum „Motte“ mit dem Zusatz „Büro der Intendantin“ zu finden. Diese ist aber schon längst ausgeflogen: Astrid Jacob hat bekanntlich ihren Platz für Jan Bodinus geräumt.

Foto: Reimann; Cames; privat

Für Aufregung gesorgt hat vor einigen Wochen eine Meldung im „Stadtgeflüster“, wonach das Landgasthaus Hochbend, das zwischen Tönisvorst und Anrath liegt, im Internet zum Verkauf angeboten wird. Stammgäste des gehobenen Speiserestaurants wie die Willicherin Marianne Bieniek waren schon ganz traurig darüber, dass Hausherr Jean-Michel Phuez den Kochlöffel aus der Hand legen will. Ihr und allen anderen sei zur Beruhigung gesagt: Noch ist es nicht soweit. Nachdem er seinen Urlaub in Spanien beendet hat, steht der Franzose nun wieder zu den üblichen Öffnungszeiten am Herd: dienstags bis sonntags von 11 bis 14 Uhr sowie jeweils ab 18 Uhr — Ende offen. Montags ist Ruhetag.

Foto: Feuerwehr/Lübke

Ein leerer Karton, der laut Aufschrift aus dem „Dänischen Bettenlager“stammte, fand sich diese Woche unter dem Torbogen des „Wirichs Jäzke“ zwischen Hochstraße und dem sogenannten Neuen Markt in St. Tönis. Irgendwer hat ihn wohl dort hingelegt zur „Verschönerung“ der Innenstadt. Vielleicht hat er Unbekannten ein paar Tage als wärmendes, vor Regen geschütztes Lager gedient. Inzwischen ist dieses Bettenlager zum Glück aber verschwunden.

Schmal war das Haus an der Hochstraße 12 in St. Tönis schon immer. Bekannt war es auch schon immer bei den Bürgern, die es aufsuchten, wenn es etwas zu ändern gab an der Kleidung. Wo einst Softeis feilgeboten wurde, eröffnete später ein griechischer Mitbürger eine Änderungsschneiderei, die bis heute unter dem Namen „Kevin“ weitergeführt wird. Eigenen Angaben zufolge wurde „Kevin“ das Ladenlokal zu klein und er zieht mit seinem Geschäft in das Ladenlokal an der Hochstraße 8 an. Dort hatte übrigens vor Jahrzehnten der damalige Chef der Feuerwehr, Fritz Markus, ein Installationsgeschäft.

Apropos Hochstraße 8 in St. Tönis: „Fashion & more“, bis Samstag dort anzutreffen, eröffnet am Montag zwei Hausnummern weiter an der Hochstraße 4 neu. Inhaberin des Modegeschäftes ist Yvonne Weinkopf-Brück. Außer Esprit führt sie noch einige andere namhafte Marken. Es gibt einen Neueröffnungsrabatt von zehn Prozent und ein kleines Willkommensgeschenk.

Bleiben wir in St. Tönis: Für hervorragende Arbeits- und Servicequalität wurde Christoph Kohnen mit seiner Automeister-Werkstatt an der Mühlenstraße ausgezeichnet. Im Rahmen des Dekra-Werkstatt-Tests war sein Betrieb im Januar dieses Jahres anonym überprüft worden. Die Urkunde mit dem tollen Ergebnis erhielt die Werkstatt des St.Tönisers vor wenigen Tagen. Der Stadtflüsterer gratuliert dem Meister und seinen Mitarbeitern.

Die Gemeinschaftsbetriebe der Stadt Willich haben am Eingang zur Hover Kull einen Tütenspender für Hundehäufchen aufgestellt. Den Antrag hierzu hatte Lukas Maaßen von der SPD gestellt. Anfang September hatte er Bernd Kuhlen von den Gemeinschaftsbetrieben und die Anwohner zu einer Begehung der Anlage eingeladen. Kuhlen sicherte daraufhin die Aufstellung der „Doggybag-Station“, wie Maaßen sie nennt, sowie die Instandsetzung von zwei Sitzbänken zu. Die Anwohner konnten über den Standort der Station entscheiden. Maaßen hatte zudem Anfang des Jahres einen Antrag gestellt, die Hinweisschilder zu säubern. Auch das wurde nun umgesetzt.

Groß war die Enttäuschung vor einigen Tagen vor dem Jugendtreff No.7 in Neersen. Eigentlich sollte dort ein „Breakdance-Workshop“ für Teenager stattfinden. Doch Eltern und Kinder standen vor verschlossener Tür. Als auch nach einer halben Stunde weder ein Mitarbeiter des Jugendtreffs noch ein Breakdance-Lehrer aufgetaucht waren, stellte ein Junge enttäuscht fest: „Da lerne ich heute wohl keine coolen Moves mehr.“ Recht hatte er. Warum das No.7 geschlossen war, ist mittlerweile klar: Die Breakdance-Lehrerin musste krankheitsbedingt absagen. Am Vortag des Workshops hatte das No.7 die Eltern per E-Mail darüber informiert. Doch offenbar haben nicht alle die Nachricht gelesen. Für die Kinder gibt´s übrigens noch eine gute Nachricht: Am 8. November wird der Workshop nachgeholt.

In eigener Sache muss der Stadtflüsterer auch mal was loswerden. Bei manchen Terminen reicht das Licht für einen Reporter nicht aus, um vernünftig schreiben zu können. So war der Flüsterer am Wochenende in St. Tönis bei den „Krähen“ aus Krefeld zu Gast, setzte sich in die letzte Reihe, ohne Nachbarn zur Linken oder Rechten, und dachte, er könne ein ganz kleines blaues Lämpchen am Stift, das er mit der Hand abgedeckt, einsetzen. Ein Pärchen fühlte sich aber trotzdem gestört und brachte das auch recht deutlich zum Ausdruck. Ob nun das kleine Lämpchen oder die Unterhaltung derer, die das Licht störte, das Umfeld mehr störte, hätte der Stadtflüsterer gerne gewusst.